Wahrscheinlichkeitsrechnung verbessert Risikobewertung chemischer Stoffe

27.11.2003

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat in einem dreistufigen Forschungsvorhaben untersucht, wie sich die Risikobewertung gesundheitlicher Wirkungen von chemischen Stoffen am Arbeitsplatz methodisch verbessern lässt.

In Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Beratungsinstitut Gefahrstoffe (FoBiG) sowie der Universität Bremen entwickelt die BAuA ein neues Bewertungsmodell, das auf Verfahren der Wahrscheinlichkeitsrechnung beruht. Dabei werden die Extrapolationsschritte zur Übertragung tierexperimenteller Daten auf den Menschen nicht als Faktoren, sondern als Verteilungsfunktionen beschrieben, die auf biologischen Daten basieren. Das Bewertungsmodell liefert Aussagen zu allen Punkten der Dosis-Wirkungsbeziehung und zur Unsicherheit, die mit den Ergebnissen verbunden sind.

Die beiden Teilberichte zum Forschungsprojekt F1824 erläutern die Grundzüge des Modells und seiner Entwicklung mitsamt der dazu verwendeten Daten. Der Projektbericht F1825 beschreibt die fünf Beispielstoffe, anhand derer das Modell erprobt wurde. Mit Hilfe dieser Auswertung wird in einer dritten Stufe (Projekt F1826) für einzelne Beispielstoffe das Schutzniveau konkret beschrieben, das sich bei bestimmten Belastungshöhen ergibt.

Im Rahmen des gesamten Forschungsvorhabens werden die grundlegenden Modellrechnungen für die spezifischen Anforderungen der Stoffbewertung nach EU-Altstoffverordnung weiterentwickelt und für den Einsatz in der Praxis aufbereitet und erprobt. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, das angestrebte Schutzniveau für verschiedene Arbeitsschutzmaßnahmen im Gefahrstoffbereich zu identifizieren und den Vertrauensbereich von Entscheidungen anzugeben.

Die neu etablierte Methode wendet sich an alle Fachleute, die mit Hilfe toxikologischer Daten Risikobewertungen für den Menschen durchführen müssen.

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