Degussa streicht weltweit 2 000 Arbeitsplätze

13.07.2001
Düsseldorf (dpa) - Ein Jahr nach der Fusion von Degussa-Hüls und SKW Trostberg zum weltgrößten Spezialchemiekonzern stehen die Auswirkungen auf die Belegschaft fest. Die neue Degussa will in den kommenden beiden Jahren weltweit 2000 der 44 000 Arbeitsplätze in ihren Kerngeschäftsfeldern abbauen. Das gab der Vorstandsvorsitzende Utz-Hellmuth Felcht am Mittwochabend in Düsseldorf bekannt. Der Vorstand hofft bis Ende 2003 auf jährliche Einsparungen von 250 Millionen Euro (489 Mio DM).Beim Stellenabbau sollen betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden. So wolle Degussa zu Versetzungen auf freie Stellen, Altersteilzeit, Vorruhestand, freiwilligem Ausscheiden mit Abfindung und verschiedenen Formen der Teilzeitarbeit greifen, um die Belegschaft zu verkleinern. Dazu sei bereits mit den Arbeitnehmervertretungen eine Vereinbarung getroffen worden. Bei der Fusionsankündigung hatte die Konzernmutter E.ON eine Größenordnung von rund 3000 Arbeitsplätzen weltweit genannt.Im Unterschied zu anderen Chemieunternehmen sehe Degussa bisher keine Veranlassung zu einer Gewinnwarnung. Zwar sei auch der Düsseldorfer Konzern der Konjunktureintrübung ausgesetzt. Aber der Spezialchemieanbieter werde in geringerem Maße von den gestiegenen Erdölpreisen getroffen. Nur ein relativ geringer Teil der Rohstoffe basiere auf Erdöl. Außerdem habe die Degussa bereits Ende 2000 ein schwächeres Wachstums vorausgesagt, während andere Chemiekonzerne noch zweistellige Steigerungen einplant hätten. Das Betriebsergebnis des Konzerns solle 2001 auf Vorjahreshöhe liegen, bekräftigte er.Der Verkauf von Randaktivitäten habe seit dem Start der Degussa bereits 2,2 Milliarden Euro (4,3 Mrd DM) nach Steuern eingebracht. Bis Ende dieses Jahres soll die Verkaufsliste zu 80 Prozent abgearbeitet sein. Der Gesamterlös werde auf rund 3 Milliarden Euro geschätzt. Statt teurer Zukäufe stünden in diesem Jahr Investitionen von 1 Milliarde Euro in den Kerngeschäftsfeldern im Vordergrund. So soll die Produktion von Futtermittel-Zusatzstoffen gestärkt werden. Felcht rechnet nicht mit einem schnellen Wechsel des Großaktionärs. E.ON wolle aber sein Aktienpaket von 64 Prozent mittelfristig abgeben. dpa

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