Düsseldorf (dpa) - Ein Jahr nach der Fusion von
Degussa-Hüls und SKW Trostberg zum weltgrößten
Spezialchemiekonzern stehen die Auswirkungen auf die
Belegschaft fest. Die neue
Degussa will in den kommenden
beiden Jahren weltweit 2000 der 44 000 Arbeitsplätze in
ihren Kerngeschäftsfeldern abbauen. Das gab der
Vorstandsvorsitzende Utz-Hellmuth Felcht am Mittwochabend in
Düsseldorf bekannt. Der Vorstand hofft bis Ende 2003 auf
jährliche Einsparungen von 250 Millionen Euro (489 Mio
DM).Beim
Stellenabbau sollen betriebsbedingte Kündigungen
vermieden werden. So wolle Degussa zu Versetzungen auf freie
Stellen, Altersteilzeit, Vorruhestand, freiwilligem
Ausscheiden mit Abfindung und verschiedenen Formen der
Teilzeitarbeit greifen, um die Belegschaft zu verkleinern.
Dazu sei bereits mit den Arbeitnehmervertretungen eine
Vereinbarung getroffen worden. Bei der
Fusionsankündigung hatte die Konzernmutter E.ON eine
Größenordnung von rund 3000 Arbeitsplätzen
weltweit genannt.Im Unterschied zu anderen Chemieunternehmen sehe Degussa
bisher keine Veranlassung zu einer Gewinnwarnung. Zwar sei
auch der Düsseldorfer Konzern der
Konjunktureintrübung ausgesetzt. Aber der
Spezialchemieanbieter werde in geringerem Maße von den
gestiegenen Erdölpreisen getroffen. Nur ein relativ
geringer Teil der
Rohstoffe basiere auf
Erdöl.
Außerdem habe die Degussa bereits Ende 2000 ein
schwächeres Wachstums vorausgesagt, während andere
Chemiekonzerne noch zweistellige Steigerungen einplant
hätten. Das Betriebsergebnis des Konzerns solle 2001 auf
Vorjahreshöhe liegen, bekräftigte er.Der Verkauf von Randaktivitäten habe seit dem Start
der Degussa bereits 2,2 Milliarden Euro (4,3 Mrd DM) nach
Steuern eingebracht. Bis Ende dieses Jahres soll die
Verkaufsliste zu 80 Prozent abgearbeitet sein. Der
Gesamterlös werde auf rund 3 Milliarden Euro
geschätzt. Statt teurer Zukäufe stünden in
diesem Jahr
Investitionen von 1 Milliarde Euro in den
Kerngeschäftsfeldern im Vordergrund. So soll die
Produktion von Futtermittel-Zusatzstoffen gestärkt
werden. Felcht rechnet nicht mit einem schnellen Wechsel des
Großaktionärs. E.ON wolle aber sein Aktienpaket von
64 Prozent mittelfristig abgeben. dpa