OECD erwartet erst 2005 'signifikante Beschäftigungsgewinne'

05.08.2004
München (dpa-AFX) - Die Wirtschaftsorganisation der Industriestaaten (OECD) erwartet in Deutschland nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) erst 2005 "signifikante Beschäftigungsgewinne". Eine rasche Trendwende am Arbeitsmarkt sei nicht zu erwarten, schreibt die Tageszeitung in ihrer Donnerstagausgabe unter Berufung auf den jüngsten OECD Bericht. Trotz besserer Wachstumsaussichten werde die Arbeitslosigkeit in Deutschland in den nächsten Monaten nicht sinken. "Die starke, wettbewerbsfähige Exportindustrie" werde der deutschen Wirtschaft aus ihrer "dreijährigen Phase der Quasi-Stagnation" heraushelfen, sage die OECD in ihrem Bericht voraus, der am Donnerstag veröffentlicht wird. Die Wirtschaft werde, wenn man die sehr geringe Zahl der Feiertage herausrechne, in diesem Jahr um 1,1 Prozent wachsen, im nächsten Jahr um 2,1 Prozent - schwächer als in vielen anderen Industrieländern. 'VERZERRENDEN ANREIZEN' "Der Arbeitsmarkt", heißt es in dem Bericht, der der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt, "leidet noch immer unter dem flauen Wirtschaftswachstum und den verzerrenden Anreizen" zur Arbeitsaufnahme. Die OECD sieht in den bisherigen Anstrengungen von Rot-Grün eine "bedeutende Reforminitiative zur Wiederbelebung des Wirtschaftswachstums". Sie reiche aber nicht aus. Der bisherige Kurs weise einen "Mangel an Klarheit" auf; nötig sei "eine kohärente Vision in Bezug auf die Neuorientierung der Wirtschaftspolitik". Die OECD fordert der 'SZ' zufolge, die Bundesagentur für Arbeit (BA) müsse Erwerbslose noch effizienter vermitteln. Zudem sollte die Pflicht zur Jobsuche "unabhängig vom Alter für alle Arbeitslosen gelten", anders als die Hartz-Reform vorsieht. Zudem sollten betriebliche Bündnisse für Arbeit erleichtert und das Rentenalter schrittweise heraufgesetzt werden. Der Bericht erscheint nur einen Tag nach Veröffentlichung der neuen Arbeitsmarktzahlen, die für den Juli einen Rekord brachten.

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