Die
Beiersdorf AG, Hamburg, baut mit der IDS Scheer AG eine einheitliche und integrierte Systemlandschaft auf der Basis der
Internetplattform mySAP.com auf. Durch europaweit standardisierte Abläufe will der Hamburger Markenartikel-Hersteller von
Kosmetik- und Körperpflegeprodukten wie Nivea und Hansaplast seine Marktorientierung verstärken, Produkte schneller
entwickeln und somit Kosten sparen. Darüber hinaus wird Beiersdorf mit Kunden und Geschäftspartnern über das Internet
zusammenarbeiten. Das Auftragsvolumen für das international tätige Software- und Beratungsunternehmen IDS Scheer mit
Hauptsitz in Saarbrücken macht einen zweistelligen DM-Millionenbetrag aus.
Beiersdorf knüpft an das Projekt conSap (consumer application platform), als neue Systembasis für das consumer Geschäft , hohe Erwartungen:
„Mit der Neustrukturierung der Systemlandschaft schaffen wir die technischen Voraussetzungen, um die Marktführerschaft von Beiersdorf weiter
auszubauen“, beschreibt Rolf-Dieter Schwalb, Finanzvorstand der Beiersdorf AG die Motivation für das Projekt. Ziel ist es, alle Anwendungen in
den Bereichen Planung, Controlling,
Logistik (Vertrieb, Produktion und Beschaffung),
Qualitätsmanagement und Rechnungswesen bis zur
Stammdatenverwaltung einheitlich abzubilden und miteinander zu verbinden.
Der Produktivstart der Internetplattform mySAP.com bei der Beiersdorf AG ist für Oktober 2002 terminiert. Das Branchen-Know-how und die
langjährigen Erfahrungen der IDS Scheer mit dem SAP-Softwarewerkzeug „Advanced Planner and Optimizer“ (APO) für Supply Chain
Management gaben den Ausschlag für die Beauftragung. Das Projekt sieht den Einsatz von etwa 30 Mitarbeitern der IDS Scheer vor.
Folgeprojekte in mehreren europäischen Ländern sind geplant. „Das conSap-Projekt bei Beiersdorf zeigt, dass E-Business ein zentrales
strategisches Thema bleibt und die Optimierung der Geschäftsprozesse weiterhin die Basis für den Unter-nehmenserfolg ist“, erläutert Wolfgang
Bosch, Vorstand, IDS Scheer AG.
Schneller am Markt
Die Neustrukturierung ermöglicht unter anderem eine Beschleunigung der Entwicklung und der Produktion. Beispielsweise laufen für neue
Produkte bei Beiersdorf zahlreiche Projekte parallel, deren Koordination viel Aufwand erfordert. „Wenn wir die Systeme vereinheitlichen, haben
wir eine höhere Transparenz und können den aktuellen Entwicklungsstand in den involvierten Unternehmensbereichen besser erfassen“, sagt Dr.
Frank Claassen, Projektmanager für conSap der Beiersdorf AG. Dank der einheitlichen Informationsbasis kann Beiersdorf im Rahmen seines
European Production Network künftig stärker kollaborativ agieren. Claassen: „Planungs- und Lieferprozesse zwischen Produktions- und
Distributionsgesellschaften werden effizienter und schneller.“
Unternehmensübergreifend von optimierten Lieferketten profitieren
Mit E-Business haben in der Vergangenheit viele Unternehmen geworben – und doch nur eine Website aufgebaut, hinter welcher die alten
Prozesse laufen. „Für uns bedeutet E-Business die interne und externe Verzahnung von Prozessen und Anwendungen – bis hin zu Lieferanten
und Kunden“, verdeutlicht Dr. Matthias Haertinger, als Senior Manager bei IDS Scheer für conSap verantwortlich. Beiersdorf geht konsequent den
Weg über die Optimierung von Geschäftsprozessen. Standardisierte interne Abläufe schaffen die Voraussetzungen für ein
unternehmensübergreifendes Supply Chain Management, das echtes E-Business erst ermöglicht. So können die Händler von
Beiersdorf-Produkten künftig Bestellprozesse vereinfachen. Über die auf Basis von
SAP implementierte Lösung „Vendor-managed-inventory“
schafft Beiersdorf die Voraussetzung, direkt online auf Lagerdaten der Händler wie auf den Bestand eines Supermarktes zugreifen zu können. Mit
der Anfrage wird gegebenenfalls automatisch eine Nachlieferung ausgelöst. Das reduziert Lagerhaltungskosten und sorgt für eine
„just-in-time-Belieferung“.