Frankreich stellt 210 Millionen Euro für Nanotechnologien bereit

17.01.2005
Frankreich erhöht die Fördermittel für Nanowissenschaften und Nanotechnologien von jährlich 30 Millionen Euro auf 70 Millionen Euro über einen Zeitraum von 3 Jahren, gab der französische Forschungsminister François d'Aubert bekannt. Bei der Gründung der neuen französischen nationalen Forschungsagentur, die ihren Betrieb offiziell im Januar aufgenommen hat, erklärte d'Aubert, dass sämtliche nur möglichen Anstrengungen unternommen werden, um Frankreichs weltweite Führungsposition auf dem Gebiet der Nanotechnologien zu sichern. "Bis 2010 wird sich den französischen Unternehmen ein Markt von mehreren Hundert Milliarden Euro erschließen unter der Voraussetzung, dass wir diese technologische Revolution vorauszusehen wissen, die Entdeckungen erst vorbereiten, danach die Versuche anpassen und dafür sorgen, dass alle Akteure in diesem Bereich in perfekter Synergie arbeiten", erklärte d'Aubert. Um dies zu erreichen, wird der Schwerpunkt des ersten Programms der nationalen Forschungsagentur auf Nanowissenschaften und Nanotechnologien liegen. Außerdem wird ein neues Zentrum für das unendlich Kleine, das Minatec, in Grenoble errichtet. Grenoble ist bereits ein Exzellenzpol im Bereich der Mikrotechnologien. Von dort stammt die Mehrheit der Chips, die in französischen Mobiltelefonen zum Einsatz kommen. Dieses neue Programm soll nicht die Forschung im Bereich der Nanotechnologie revolutionieren, sondern die derzeitigen Bemühungen bündeln und verstärken", erklärte d'Aubert. Im Rahmen des Programms Réseau national en nanosciences et en nanotechnologies" (Nationales Netzwerk für Nanowissenschaften und Nanotechnologien - R3N) werden Wissenschafts- und Technologieplattformen (sog. Grandes Centrales) geschaffen, um die Auswahl der besten akademischen oder technologischen Projekte in Partnerschaften zwischen öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen zu ermöglichen, fügte er hinzu. Derzeit liegt Frankreich weltweit an fünfter Stelle hinsichtlich der Publikationen über Nanowissenschaften und in Europa an zweiter Stelle hinter Deutschland in Bezug auf die Investitionen in diesem Bereich. Frankreich stelle außerdem die treibende Kraft hinter der Schaffung eines ERA-NET auf europäischer Ebene dar und werde nun die Einrichtung eines ERA-NET+ prüfen, fügte d'Aubert hinzu. Im Rahmen von R3N werden politische Prioritäten für die drei wichtigsten wissenschaftlichen und technologischen Bereiche, in denen Nanotechnologien relevant sind - Nanobiowissenschaften, Nanomaterialien und nanoelektronische Komponenten - definiert, erklärte d'Aubert. Des Weiteren sind bereits bestehende Forschungsinstitute bereit, an dem Programm mitzuwirken. Das CNRS (National Centre for Scientific Research) wird beispielsweise rund 75 Forscher, Technologieexperten und Postdoktoranden im Bereich der Nanotechnologien einstellen, während das CEA (Zentrum für Atomenergie) sein Budget um 16 Millionen Euro für Forschung im Bereich der 300 mm-Technologien (Nanotec 300) erhöhen wird.

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