Kartellamt soll Shell/DEA prüfen - Brüssel untersucht Petrochemie

24.08.2001
Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission überlässt dem Bundeskartellamt die Überprüfung des Zusammenschlusses von Shell und DEA im Tankstellengeschäft. Die Auswirkungen der Fusion im petrochemischen Bereich will die Kommission dagegen auch vor dem Hintergrund des ebenfalls geplanten Gemeinschaftsunternehmens von BP und Aral selbst untersuchen. Das teilte die Brüsseler Wettbewerbsbehörde am Donnerstag mit. Shell und DEA hatten der Kommission die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens am 10. Juli angekündigt. Das Bonner Kartellamt hatte daraufhin beantragt, selbst die Untersuchung vorzunehmen. Dem entsprach die Kommission jetzt in Bezug auf das Tankstellengeschäft. Die deutschen Wettbewerbshüter seien am besten in der Lage, die Auswirkungen des Zusammenschlusses auf dem deutschen Markt zu überprüfen, hieß es zur Begründung. Sie hätten gerade erst durch eine Untersuchung möglicher Missbrauchs-Praktiken großer Mineralölgesellschaften in Deutschland eine gute Kenntnis dieses Sektors erhalten. Eine Entscheidung muss das Bundeskartellamt innerhalb von vier Monaten treffen. Getrennt davon läuft noch der geplante Zusammenschluss BP/Aral. Beide Fusionen gemeinsam könnten nach den ersten Überprüfungen der Kommission problematisch für den Petrochemie-Sektor sein. Es drohe eine beherrschende Stellung vor allem im Hinblick auf die Ethylen- Versorgung über das Pipeline-Netz ARG, das Produktionsstätten, Import-Terminals und Ethylen-Verbraucher in Westdeutschland, Belgien und den Niederlanden verbinde. Dies will die EU-Kommission selbst weiter überprüfen und ebenfalls binnen vier Monaten zu einer Entscheidung kommen.

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