Studie: Der Europamarkt für Kunststoffrohre

PVC bleibt vorherrschendes Material für Kunststoffrohre

06.12.2000

Der europäische Markt für Kunststoffrohre nimmt stetig an Volumen zu. Nach einer neuen Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan sollen die Umsätze von 2,28 Milliarden US-Dollar im Jahre 2000 auf 2,61 Milliarden im Jahre 2006 ansteigen. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstumsrate von 2,3 Prozent. Hauptwachstumsfaktoren sind der Ersatz herkömmlicher Materialien und eine kontinuierliche Produktentwicklung.

Kunststoffrohre sind gegenüber Rohren aus herkömmlichen Materialien auf dem Vormarsch. Die Hersteller haben gute Chancen, mit verbesserten Produkten noch weitere Marktanteile zu gewinnen. So wird etwa bei Abfluss- und Abwasserrohren bereits eine sehr hohe Marktdurchdringung erreicht. Im Bereich Fußbodenheizung sieht die Studie dagegen noch erhebliche Potenziale.

PVC bleibt als Material führend

Bei der Rohrherstellung kommt eine wachsende Zahl verschiedener Kunststoffe zum Einsatz. Bisher bilden die PVC-Rohre mit einem Marktanteil von 53,8 Prozent im Jahre 1999 den mit Abstand wichtigsten Sektor. Die größten Fortschritte in der Produktentwicklung verzeichnen jedoch die PVC-freien Kunststoffe. Sie profitieren von den Bestrebungen, PVC durch andere Kunststoffe zu ersetzen. Der Sektor für Polybutylenprodukte bewegt sich zwar noch auf einem niedrigen Niveau, soll aber vergleichsweise am schnellsten wachsen. Die Studie prognostiziert ihm ein durchschnittliches Jahreswachstum von mehr als 15 Prozent Hochwertige Polypropylen-Polymere verdrängen nicht nur herkömmliche Werkstoffe, sondern gewinnen auch Marktanteile vom bisher dominierenden PVC.

Trotz des Wachstums der PVC-freien Segmente bleiben noch genügend Chancen für die PVC-Hersteller. Für das Jahr 2006 prognostiziert Frost & Sullivan, dass noch knapp über 50 Prozent der verkauften Plastikrohre aus PVC hergestellt werden, allerdings wird das Umsatzvolumen in Dollar unter die 50 Prozent Marke sinken. Technologische Neuerungen wie die Einführung von molekular orientiertem PVC werden dabei nach David Platt, Senior Industry Analyst bei Frost & Sullivan, die Wettbewerbsposition von PVC gegenüber anderen modernen Polymerprodukten wieder verbessern.

Zunehmende Konsolidierung bringt Druck für Zulieferer

Marktführer beim PVC sind EVC, Solvin und Vinnolit. Wie auch die meisten anderen PVC-Hersteller konzentrieren sich diese Unternehmen ausschließlich auf PVC-Produkte. Eine Ausnahme bilden nur Solvay und ElfTotalFina, die Polyolefine und PVC-Produkte vermarkten. Die größten Hersteller von Polyolefinen sind Borealis, Elenac und Montell. Die Zahl der eigentlichen Kunststoffhersteller ist durch den Konzentrationsprozess der letzten Jahre erheblich zurückgegangen. Heute entfallen fast 40 Prozent der gesamten europäischen Produktion auf die fünf größten Unternehmen.

Im Ergebnis der zunehmenden Konsolidierung verfügen die Kunststoffrohrhersteller über eine größere Verhandlungsmacht. Sie reduzieren ihre Kosten, indem sie nur noch mit einer begrenzten Zahl von Zulieferern zusammenarbeiten. Umso wichtiger wird es daher für die Harzlieferanten, ein breites Spektrum von Polymertypen und -qualitäten für viele verschiedene Rohranwendungen anzubieten. Den Rohrherstellern selbst empfiehlt die Studie vor allem zwei Strategien: die Erweiterung ihrer Produktbasis und die Entwicklung neuer Anwendungen.

Die Studie "European Plastic Pipes Markets" (Report 3818-39) ist zu beziehen bei Frost & Sullivan, Münchener Str. 30, 60329 Frankfurt/Main, Ansprechpartner Stefan Gerhardt, Tel. 069-235057, Fax 069-234566

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