Besseres Klima in der Chemie / Personalentwicklung massiv kritisiert

20.07.2005

In deutschen Chemieunternehmen hat sich das Klima nach Einschätzung der Führungskräfte im Vergleich zu 2004 leicht verbessert. Allerdings sind 36 Prozent der Befragten nach wie vor der Ansicht, dass es bei der Personalentwicklung in den Unternehmen hapert, sie vergaben die Noten mangelhaft oder ungenügend. Die vom Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie (VAA) durchgeführte Umfrage ermittelte die aktuelle Stimmung unter 1.938 außertariflichen und leitenden Angestellten in 22 größeren Chemie- und Pharmaunternehmen mit zirka 250.000 Beschäftigten.

Der VAA wollte wissen, wie Unternehmensstrategien, Unternehmenskultur, Arbeitsbedingungen und persönliche Befindlichkeiten bewertet werden. Besonders positiv beurteilen die Führungskräfte das Betriebsklima in ihrem direkten Arbeitsumfeld (61 Prozent werten mit sehr gut oder gut). Erfreulich ist auch, dass ihnen wenig Mobbingfälle bekannt sind (für 61 Prozent unbekannt) und dass jeder Zweite sehr gerne oder gerne zur Arbeit geht. Kritikpunkte waren neben der Personalentwicklung auch die Bonussysteme. Zudem wurde bemängelt, dass der Stellenwert des Standortes Deutschland nicht genügend betont werde.

Bei der Befragung wurde auch erhoben, ob die Unternehmen im letzten Jahr Maßnahmen zur Klimaverbesserung eingeleitet haben. 47 Prozent der Beteiligten antworten mit Ja (Vorjahr 42 Prozent). Wer Ja sagt, beantwortete alle Fragen des Fragebogens positiver (durchschnittlicher Mittelwert 2,9). Bei den Anderen ist die Stimmung deutlich schlechter (durchschnittlicher Mittelwert 3,5).

Gerade die als Top-Vier gelisteten Unternehmen haben sich im letzten Jahr bewegt. Als Gewinner präsentiert sich zum vierten Mal Boehringer Ingelheim. Roche Diagnostics verbesserte sich von Jahr zu Jahr und ist jetzt Zweiter. Henkel und Merck schaffen gemeinsam den Sprung auf Platz 4. Steigern konnten sich auch die BASF, B. Braun Melsungen, Degussa, Wacker-Chemie und Bayer.

In der Klima-Einschätzung schlechter weg kommen Altana Pharma, Schott, Schering und Solvay. Zum ersten Mal dabei und gleich auf den letzten Platz: Lanxess, das 2004 aus Bayer ausgegliederte und seit 2005 börsennotierte Unternehmen.

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