Chemie-Tarifpartner bauen Altersvorsorge aus

20.09.2001
Bremen (dpa) - Die Tarifparteien der westdeutschen Chemieindustrie bauen die betriebliche Altersvorsorge für die rund 600 000 Beschäftigten aus. Der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) einigten sich am Mittwochmorgen in Bremen auf einen neuen Tarifvertrag über «Einmalzahlungen und Altersvorsorge». Dazu gehört ein Pensionsfonds, den ein Finanzdienstleister gründen, finanzieren und ausstatten soll. Nach dem neuen Tarifvertrag können die Arbeitnehmer vom 1. Januar 2002 an vermögenswirksame Leistungen, das Urlaubsgeld und das 13. Monatsgehalt in Investitionen zur Altersvorsorge umwandeln. Dies ist bis zu einem Betrag von jährlich maximal 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung möglich. Derzeit sind das 4176 DM (2135,15 Euro). Wegen der Einrichtung des Chemie-Pensionsfonds werde derzeit mit zwei größeren Unternehmen verhandelt, hieß es. Eine Entscheidung soll in der ersten Oktoberhälfte fallen. Gewerkschaft und Arbeitgeber werden selbst keine Anteilseigner, aber im Aufsichtsrat und Anlageausschuss vertreten sein. Ein weiterer Punkt ist die «Chemietarifförderung». Macht ein Arbeitnehmer von seinem tariflichen Anspruch Gebrauch, stockt der Arbeitgeber mit einer besonderen Förderung die vom Arbeitnehmer gezahlten Beträge auf. Bei einem Grundbetrag aus den vermögenswirksamen Leistungen von 936 DM pro Jahr beträgt die Förderung wie bisher 264 DM. Für jede weitere 100 Euro (195,58 DM), die der Arbeitnehmer umwandelt, erhöht sie sich um 13 Euro. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, BAVC-Hauptgeschäftsführer Hans Paul Frey, sagte: «Insgesamt ist mit dem neuen Tarifvertrag das Ziel erreichbar, dass die Arbeitnehmer bei zumutbarer Eigenleistung ihren Lebensstandard auch im Alter absichern können.» Werner Bischoff, Verhandlungsführer der Ig Bce betonte: «Die zusätzliche Altersvorsorge steht in der chemischen Industrie auf einem soliden Fundament.» Er sprach von einer «sehr attraktiven Lösung». dpa/lni sm yyni ba

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