Biodiesel ist als
Schmiermittel in schwefelarmem
Dieselkraftstoffen geeignet. Zu diesem Schluss kommt das Institut für
Energie- und
Umwelttechnik der
Universität Rostock, das neuartige Schmierstoffzusätze zu Dieselkraftstoffen untersuchte.
Mit der seit 1996 geltenden europäischen Norm für Dieselkraftstoffe ist die deutliche Absenkung des Schwefelgehalts auch für deutsche
Hersteller zur Pflicht geworden. Schwefelarme
Kraftstoffe produzieren erheblich weniger umweltschädliche Abgase und verlängern zum
anderen die Lebensdauer von Fahrzeug-
Katalysatoren.
Allerdings zeichnen sich
Schwefelverbindungen auch durch besonders gute Schmiereigenschaften aus. Unverzichtbar vor allem für die
Einspritzanlagen im Motor, da deren beweglichen Teile permanent vom Kraftstoff geschmiert werden müssen. Um einem Verschleiß der
Motorsysteme entgegenzuwirken sind Zumischungen von Additiven, die eine höhere Eigenschmierfähigkeit besitzen, erforderlich. Was liegt
da näher, als es mit Biodiesel zu versuchen, der von Natur aus einen sehr geringen Schwefelgehalt und trotzdem gute Schmiereigenschaften
aufweist.
Das Forscherteam der
Universität Rostock untersuchte verschiedene Mischungsverhältnisse in Dauerlaufuntersu-chungen und
Belastungszyklen der
Motoren. Ab einer Zumischung von 1 % RME zu schwefelarmem Dieselkraftstoff kommt es zu einer wesentlichen
Verbesserung der Schmiereigenschaften. Die Zumischung geringer Mengen RME (bis 5 % entsprechend
DIN E 51606) hat keinen
signifikanten Einfluss auf die Kennwerte von Dieselkraftstoff, so dass die Norm
DIN EN 590 eingehalten wird.
Die Schmierfähigkeit des Kraftstoffs verbesserte sich optimal, dem Verschleiß der Motorensysteme konnte Einhalt geboten werden.
Ablagerungen und Verlackungen traten nicht auf.
Biodiesel stellt damit eine interessante und umweltfreundliche Alternative zu synthetischen Additiven dar, um die Schmierfähigkeit von
schwefelarmem Diesel zu verbessern.