Viel mehr als nur Verlagerung: Deutsche Kunststoff-Unternehmen in der Internationalisierung der Produktion schon weit voran
Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Branchendienstes Kunststoff Information (KI), Bad Homburg, zu Fragen der Internationalisierung der Produktionsbasis: Stadium der Auslandsaktivitäten, Motive und Resultate, geographische Schwerpunkte. Befragt wurden knapp 800 Unternehmen der Kunststoff-Industrie, von denen 233 verwertbare Antworten lieferten.
44 Prozent der international aktiven Kunststoff-Unternehmen sind demnach bereits mit Produktionsstandorten im Ausland präsent, bei den meist mittelständischen Verarbeitern sind es mit 54 Prozent sogar schon deutlich mehr als die Hälfte. Mit 28 bzw. 27 Prozent halten sich die Phasen Vorbereitung und Realisierung die Waage. Eher als Mythos entpuppt sich dagegen die Rückkehr in heimische Gefilde. Gerade ein Prozent berichtet über eine solche Kehrtwende, so ein Ergebnis der Umfrage.
Die Motivation zum Aufbau einer Auslandsproduktion besteht zumeist aus einem Mix von Faktoren. Kostensenkung und den Zugang zu neuen Märkten nennt jeweils ein Drittel der Befragten als wichtigste Gründe. 22 Prozent folgen als Zulieferer ihren international expandierenden Kunden. Für 5 Prozent ist die komplette Standortverlagerung eines Kunden entscheidend.
Als Zielregion hat China mit 20 Prozent die Nase vorn. Es folgen Ost- und Südosteuropa mit 19 und die neuen EU-Länder mit 18 Prozent. Die EU 15 landen mit 13 Prozent auf dem vierten Platz, gefolgt vom restlichen Asien ohne China mit 9 Prozent. Erst dann kommt der nordamerikanische Markt mit 7 Prozent. Die Türkei liegt mit 5 Prozent als einzelnes Land noch vor Lateinamerika (3 Prozent). Kontinental spielen sich damit insgesamt 58 Prozent der Aktivitäten in Europa ab, 30 Prozent in Asien und 10 Prozent in Nord- und Südamerika.
Was bedeutet die Internationalisierung für die inländischen Standorte? Diese derzeit häufig bang gestellte Frage wird weit überwiegend positiv beantwortet: 42 Prozent der Unternehmen gehen ins Ausland, um den heimischen Standort zu sichern, weitere 19 Prozent weiten ihn durch das internationale Engagement sogar aus. Überhaupt keine Auswirkungen erwarten ebenfalls 19 Prozent. Lediglich 2 Prozent sehen die Schließung eines inländischen Werkes als Konsequenz, 18 Prozent rechnen mit einem Abbau in der Heimat. Selbst die Kostensenkung, das klassische Verlagerungsmotiv, dient letztlich der Sicherung der heimischen Standorte: Die Globalisierung ist also nicht nur eine Bedrohung, sondern wird offensichtlich von der Kunststoff-Branche auch als Chance begriffen.
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