Altersstruktur der Chemiebeschäftigten: Die demografische Welle rollt
Die demografische Welle kommt also immer mehr im oberen Alterssegment an. Zugenommen hat dabei insbesondere auch die Altersgruppe der 50- bis 59- und 60- bis 64-Jährigen, und das, obwohl Vorruhestand und Altersteilzeit in diesem Zeitraum aktiv genutzt werden konnten. Da für diese Modelle das Ende eingeläutet ist und in absehbarer Zeit das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre steigen wird, ist ein weiteres Altern der Chemiebelegschaften bereits vorgezeichnet. Dies um so mehr, als die starken Jahrgänge der 35- bis 44-Jährigen "nachrücken".
Die Veränderung der Beschäftigungsstrukturen wird sich nach Angaben des Bundesarbeitgeberverbands zukünftig auch in darauf abgestimmten Weiterbildungsmaßnahmen niederschlagen. Ältere Mitarbeiter werden sich verstärkt fortbilden müssen. Das Konzept des Lebenslangen Lernens wird mit Leben zu erfüllen sein. Im Vordergrund werden dabei angepasste Lernformen und -inhalte für ältere Mitarbeiter stehen. Aber auch dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel muss begegnet werden. Qualifizierte junge Mitarbeiter müssen in das Beschäftigungssystem integriert werden. Da deren Qualifikation ausweislich der PISA-Studie nicht unbedingt steigt, die beruflichen Anforderungen aber zunehmen und die chemische Industrie nicht gerade der erste Adressat für Bewerbungen ist, wird sich der "war of talents" gerade auch in der chemischen Industrie mit höherem Aufwand im Ausbildungsmarketing bemerkbar machen. Im Hinblick auf die Sicherung von qualifizierten Belegschaften ist dies aber eine notwendige und sinnvolle Investition in künftiges Humankapital.
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