Peking (dpa) - Trotz des weltweiten Konjunktureinbruchs hält der Ludwigshafener Chemiekonzern
BASF unverändert an seinen Asienplänen fest. «Man darf sich nicht von kurzfristigen Schwankungen beeinflussen lassen», sagte Helmut Becks, das für Asien zuständige BASF-Vorstandsmitglied, am Mittwoch vor Journalisten in Peking. Ostasien insgesamt liege weiterhin gut im Rennen, auch wenn sich die Konjunkturschwäche am stärksten in
Japan auswirke. Doch in
China, wo BASF stark investiert, gebe es keine starken Rückgänge.
Auch in Südkorea laufe die Wirtschaft erstaunlich gut, erläuterte der BASF-Asien-Präsident Dietmar Nissen, während sich
Taiwan und die ASEAN-Staaten allerdings schwer täten. Doch auch
Indien sei relativ wenig betroffen. BASF hat bereits 2,6 Milliarden Euro (5,2 Milliarden Mark) in der Region investiert und hält an seinem weiteren Investitionsprogramm zusammen mit seinen Partnern in Höhe von 4,5 Milliarden Euro bis 2005 fest. Bis 2010 will BASF seinen Marktanteil in Asien verdoppeln und die lokale Produktion von 46 auf 70 Prozent anheben.
Der Bau des Verbundstandortes in Nanjing in Ostchina mit einer Gesamtinvestition von 2,6 Milliarden Euro liege «voll im Zeitplan», berichteten der Präsident von BASF-YPC in Nanjing, Bernd Blumenberg. Die Verhandlungen mit den chinesischen und internationalen Banken stünden jetzt an. Im Herbst sollten Kredite über 1,5 Milliarden US- Dollar zur Verfügung stehen, zur Hälfte in chinesischer Währung.
Probleme bereitet BASF allerdings die geplante Höhe der Preise für
Erdgas, das über eine noch zu bauende West-Ost-Pipeline nach Nanjing und zum Standort Schanghai geliefert werden soll, wo der Chemiekonzern auch eine Anlage für 1,2 Milliarden Euro plant. «Die Preise sind für industrielle Zwecke zu hoch», sagte Nissen. Das Niveau liege um 60 Prozent höher als in Europa und ziele auf Privatkunden. Für Großabnehmer müssten andere Regeln gelten.
BASF-Vorstand Becks sah aber «gute Chancen, dass zu ändern». «Wir haben gute Karten, weil wir auch nicht alleine stehen.» Die Städte Schanghai, Nanjing und die Provinz stünden hinter ihnen. Dass über die Gaspreise die Pipeline, eines der Schlüsselprojekte der chinesischen Regierung, bezahlt werde, sei nur normal. «Aber die Frage ist, in welcher Zeit.» Die Chinesen planten nur 15 Jahre, während international 25 bis 60 Jahre üblich seien.