Einstufiges Verfahren mit UV-beständigen PUR-Werkstoffen: Lichtstabile Dekorhäute in RIM-Technik

16.10.2007

Lichtstabile, auch in hellen Farben eingefärbte Dekorhäute aus Polyurethan (PUR) lassen sich nun direkt im Reaction Injection Molding (RIM)-Verfahren herstellen. Dies ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen der Bayer MaterialScience AG und Faurecia, bei der es um großflächige Dekorhäute für Mittel- und Oberklassefahrzeuge ging. Gemeinsam wurden sowohl das Fertigungsverfahren als auch ein aliphatisches PUR-System so optimiert, dass eine Dekorhaut in einem Vorserienwerkzeug in exzellenter Qualität gefertigt werden konnte.

"Damit steht eine wirtschaftliche Alternative zur PUR-Sprühhauttechnik und zum In-Mould-Coating-RIM-Verfahren zur Verfügung. Großes Anwendungspotenzial sehen wir vor allem bei Dekorhäuten für Bauteile im Auto- und Nutzfahrzeuginnenraum wie etwa Instrumententafeln, Armlehnen, Mittelkonsolen und Türverkleidungen", erläutert Gregor Murlowski, Experte für PUR-Häute in der Business Unit Polyurethanes von Bayer MaterialScience.

Die aliphatische RIM-Haut wird in einem einstufigen Verfahren gefertigt, was sich gegenüber dem In-Mould-Coating (IMC)-RIM-Verfahren als ökonomisch vorteilhaft erweist. Bei diesem wird zunächst ein Dekorlack in das Werkzeug gesprüht und in einem zweiten Schritt ein aromatisches PUR-System in RIM-Technik injiziert. Die so hergestellten PUR-Häute gelten als sehr hochwertig. Allerdings müssen dabei immer die Nachteile dieses zweistufigen Prozesses - wie längere Zykluszeiten und höhere Investitionen für Formen und Anlagen - berücksichtigt werden.

Bei der PUR-Sprühhautherstellung im offenen Werkzeug kann es zu unerwünschten Materialanhäufungen kommen, die unregelmäßige haptische Eigenschaften an der Oberfläche hervorrufen können.

"Stärke des RIM-Verfahrens ist dagegen, dass sich Wanddicken exakt darstellen lassen, und das auch in nur schwer zugänglichen Kantenbereichen und geometrisch komplexen Situationen, in denen ein Sprühkopf nicht optimal positioniert werden kann. Dadurch werden Materialanhäufungen vermieden", so Murlowski.

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