Bayreuther Katalyse-Spezialist will Saudis Kunststoffe maßschneidern

Die Entwicklung neuer Materialien in Form maßgeschneiderte neue Kunststoffe (Polyolefine) ist das Ziel einer vorerst dreijährigen Kooperation des Bayreuther Katalyse-Spezialisten Professor Helmut Alt mit der saudischen SABIC, dem weltweit größte Hersteller

06.02.2002
Diese Unterschrift bringt Professor Helmut Alt 450.000 Euro. Auf dem Bild v.r.: SABIC-Repräsentanten Dr. Abu-Raquabah, Dr. Al Khodairi, Prof. Alt, Uni-Präsident Prof. Ruppert und Dr. Ludwigs (Technologietransfer) Heute Vertrag mit weltweit größtem Hersteller petrochemischer Produkte (SABIC) unterzeichnet Bayreuther Katalyse-Spezialist will für Saudis maßgeschneiderte Kunststoffe entwickeln Projekt läuft drei Jahre und beschäftigt fünf Doktoranden - Forscheraustausch mit Riad Bayreuth (UBT). Zum ersten Mal kooperiert der weltweit größte Hersteller petrochemischer Produkte, die saudische Sabic (Saudi Basic Industries Corporation) bei einem längerfristigen Forschungsprojekt mit einer deutschen Universität. Vertreter der Firma mit Sitz in Riad (Königreich Saudi Arabien) schlossen heute in Bayreuth mit dem Bayreuther Chemie- Professor Dr. Helmut G. Alt einen Kooperationsvertrag über drei Jahre. Die Zusammenarbeit beschert der Arbeitsgruppe des Katalyse-Spezialisten 450.000.- Euro an Drittmitteln für diesen Zeitraum. Ziel der Zusammenarbeit ist es, neue Materialien in Form maßgeschneiderte neue Kunststoffe (Polyolefine) zu entwickeln. Die Zusammenarbeit war durch den international sehr guten Ruf des Bayreuther Wissenschaftlers zustande gekommen, dessen Arbeitsgruppe in den letzten Jahren rund 60 Forschungsergebnisse publizierte und mehrere Patente hält. Seine saudischen Partner seien vor allem daran interessiert, die immensen Erdölvorräte des Königreichs auf der arabischen Halbinsel nicht allein zur Energiegewinnung einzusetzen, sondern Wertstoffe als neuartige Kunststoffe zu erzeugen, sagte Professor Alt. Dazu wolle man in Form solcher Kooperationen eigene Technologien entwickeln. Er wies darauf hin, dass auch die Beschäftigung der Universität mit neuen Materialien den Blick der saudischen Partner auf Bayreuth gelenkt hätten. Mit dem Projekt werden in den Labors des Chemie-Professors etwa fünf Doktoranden beschäftigt. Alt betonte, es sei geregelt, dass die Forschung frei und keinen Zielvorgaben des Partners ausgesetzt ist. Mit dem Vertrag werde auch ein gegenseitiger Austausch der Forscher von SABIC und der Universität möglich, die eng zusammenarbeiten würden. Saudische Spezialisten würden in die Bayreuther Labors kommen, Bayreuther Forscher das SABIC- Forschungs- und Entwicklungszentrum in Riad besuchen, in dem auf 33 ha Fläche über 500 multinationale Forscher und Wissenschaftler arbeiten. Diesen Aspekt unterstrich auch Bayreuths Universitätspräsident Professor Helmut Ruppert. Man erhoffe sich über solche Kooperationen mit der Industrie für interessierte, junge Wissenschaftler eine verstärkte Zusammenarbeit auch in anderen Wissenschaftsbereichen. Von den Bayreuther "Forschungseinrichtungen und den Köpfen" beeindruckt äußerte sich SABIC-Vertreter Dr. Fahad Abdulaziz Al-Khodairi nach dem Besuch der Bayreuther Forschungseinrichtungen. Er sei nach diesen Eindrücken sicher, dass sich eine erfolgreiche Zusammenarbeit entwickeln werde. Die erst 1976 gegründete saudische Firma beschäftigt weltweit 16.000 Mitarbeiter, ist die zweitgrößte im saudischen Königreich und produziert jährlich 13 Millionen Tonnen petrochemischer Produkte. Sie ist zu 70% in Staatsbesitz und kooperiert weltweit mit Forschungsstätten.

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