Serbian Chemical Society (SCS)

Das Archiv der Serbischen Chemischen Gesellschaft verbrannte bei der Bombardierung Belgrads im Jahr 1941. Aber eine große Anzahl von wichtigen Dokumenten zur Geschichte der Gesellschaft wurde bewahrt und später von Mitgliedern oder von Sektionen und angeschlossenen Organisationen gesammelt, so dass auf ihrer Grundlage wichtige Ereignisse im Leben und in der Arbeit der Gesellschaft in den ersten fünfzig Jahren beschrieben werden konnten. Der Leser wird wahrscheinlich das Gefühl haben, dass die Geschichte der Gesellschaft aus dieser Zeit einige Lücken aufweist und dass einige der Beschreibungen auf unzuverlässigen Schlussfolgerungen beruhen, die nicht durch eine zufriedenstellende Anzahl von Dokumenten gestützt sind. Der Zeitraum der nächsten fünfzig Jahre weist solche Mängel nicht auf. Vor hundert Jahren, am 15. November nach dem julianischen Kalender, d.h. am 27. November nach dem gregorianischen Kalender, 1897, versammelten sich im alten Gebäude des Staatlichen Chemischen Laboratoriums (heute das Gebäude des Instituts für Chemie, Technologie und Metallurgie in der Njegoseva-Straße) in Belgrad elf Belgrader Chemiker. Am Vortag, dem 14. November 1897 nach dem julianischen Kalender, d.h. am 26. November nach dem gregorianischen Kalender, wurden sie alle vom Professor der Velika Skola (der späteren Universität) und Direktor des Staatlichen Chemischen Laboratoriums, Dr. Marko T. Leko, vorgeladen, damit sie, wie er in der erwähnten Vorladung eigenhändig schrieb, "die Frage der Gründung der Serbischen Chemischen Gesellschaft aufwerfen könnten". Der unmittelbare Anlass für diese Versammlung war, wie aus dieser Notiz hervorgeht, ein Brief, den "das Hauptkomitee des 111. internationalen Kongresses für angewandte Chemie, der im Juli 1898 in Wien stattfinden sollte", an Prof. Leko geschickt hatte. In diesem Brief wurde vorgeschlagen, dass auch für Serbien ein Ausschuss organisiert werden sollte, der die Aufgabe hatte, unter den Kollegen eine möglichst große Teilnahme am Kongress zu erreichen.