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Brillanz



Physikalische Größe
Name Brillanz
Größen- und
Einheitensystem
Einheit Dimension
SI
m-2·sr-1, m-3·s-1·sr-1
1·L-2·1-1, 1·L-3·T-1·1-1

Die Brillanz beschreibt die Bündelung eines Strahls von elektromagnetischer Strahlung.

Inhaltsverzeichnis

Physikalische Größe

Die Brillanz ist definiert als die Zahl der Photonen pro Fläche, Raumwinkel und Zeit innerhalb eines schmalen Wellenlängenbereichs. Somit ist sie gleich der spektralen Strahldichte geteilt durch die Energie pro Photon. Wie die Strahldichte kann sie auch ein Einheits-Frequenzintervall, oder ein Einheits-Wellenlängenintervall bezogen sein, und wird zusätzlich noch je Einheitszeitintervall angegeben.

Brillanz in der Optik

Intensität und Divergenz einer Strahlung lassen sich durch Optik verändern. Der Satz von Liouville sagt aus, dass sich die Brillanz einer Quelle nicht durch Optik steigern lässt, weiterhin ist die Wellenlänge unveränderlich. Als Maß für die Qualität der Strahlung ist sie besonders bei neuartigen Geräten zur Erzeugung von Synchrotronstrahlung relevant, wie dem Freie-Elektronen-Laser.

Die Brillanz enthält das Produkt aus Ort und Impuls und das Produkt aus Zeit und Frequenz, die beide jeweils wegen der Heisenbergschen Unschärferelation nicht beliebig klein werden können. Das Optimum wird von vielen Lasern erreicht, Freie-Elektronen-Laser liegen um einen Faktor 100 darüber. Nur die Intensität, als letzter Faktor der die Brillanz bestimmt, kann man beliebig hoch treiben, so dass man mit heutigen Lichtquellen mit einem Schuss jede Probe zerstören kann.

Brillanz bei Schmucksteinen und Perlen

Exakt die physikalische Beschreibung trifft auch für das Qualitätsmerkmal eines Edelsteins zu: Brillanz ist die Menge des vom Stein in Richtung des Betrachters gebrochenen Lichts. Durch spezielle Schliffe ergeben sich dabei ausgewählte Richtungen, in denen ein besonders heller, scharf gebündelter Strahl fällt. Der Stein „funkelt“ dann in der Bewegung auffallend.

Brillanz teilt man in zwei Aspekte:

  • Glanz, äußere Brillanz durch direkte Spiegeung an der Oberfläche
  • innere Brillanz durch die Reflexion an den Innenflächen

Ein besonders brillanter Stein ist Moissanit in Brillantschliff, der noch den Brillanten – also Diamant in Brillantschliff – übertrifft, und im Gegensatz zu Zirkonia-Brillanten (synthetischer Fianit, ZKS) schwerer zu unterscheiden ist.[1] Brillantestes Material ist Bleisulfid, das aber bleigraue, wenig stabile Kristalle abgibt und durchaus als giftig anzusehen ist, gefolgt von Rutil, einer Kristallmodifikation des Titandioxids, das in der Schmuckherstellung nur ausnahmsweise verwendet wird, und wegen seiner Färbung auch kaum mit Diamant zu verwechseln ist. Ein weiterer hochbrillanter Stein ist der Demantoid, eine Granat-Varietät.[2]

Maß für die Brillanz sind hauptsächlich Brechzahl und Doppelbrechzahl des Steins. Die Brillanz ergibt sich aus einem wohlgewählten und hochpräzise ausgeführten Schliff, der die Brechungen im Stein optimal ausnutzt. Daneben trägt auch die Fassung zur Brillanz des Steines bei.

Siehe auch:

Einzelnachweise

  1. Moissanit, BayArs Schmucklexikon
  2. Demantoid, Edelstein - Lexikon
 
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