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Chlortalidon
Chlortalidon (ursprünglicher Handelsname Hygroton®; Hersteller: Novartis; Vertrieb in DE durch Mibe) ist ein harntreibender Arzneistoff aus der Gruppe der Thiaziddiuretika und gehört chemisch zu den Sulfonamiden. Es wird in der Behandlung von Bluthochdruck und zur Ausschwemmung von Wasseransammlungen im Gewebe eingesetzt. Chlortalidon wird sowohl als Einzelsubstanz verwendet als auch als Bestandteil von Kombinationsarzneimitteln (z. B. zusammen mit Betablockern wie Atenolol oder Metoprolol oder auch mit dem Rauvolfia-Alkaloid Reserpin).
Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Klinische AngabenAnwendungsgebiete (Indikationen)Chlortalidon ist als Einzelsubstanz in Deutschland zugelassen[1] zur Behandlung von
In Österreich und in der Schweiz bestehen keine Zulassungen für die Behandlung des renalen Diabetes insipidus.[2] Dosierung, Art und Dauer der AnwendungDer Dosisbereich mit klinischem Nutzen liegt zumeist zwischen 12,5 und 50 mg pro Tag (mg/d). Wenn sich die Wirkung mit 25 oder 50 mg/d als unzureichend erweist, kann eine Kombination mit anderen Medikamenten infrage kommen. Bei Patienten mit schwerer chronischer Herzinsuffizienz kann die Dosierung auf 100–200 mg/d erhöht werden. Auch beim renaler Diabetes insipidus kann die Anfangsdosis 200 mg/d betragen. Es wird empfohlen, die Tabletten mit einer Mahlzeit einzunehmen. Gegenanzeigen (Kontraindikationen)Überempfindlichkeit gegen Chlortalidon und andere Sulfonamide oder verwandte Arzneistoffe (Sulfonylharnstoffe); Nierenversagen (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min); Glomerulonephritis (akute Nierenentzündung); fehlende Harnproduktion (Anurie); schweres Leberversagen; behandlungsresistenter Kaliummangel oder erhöhter Kaliumverlust; Natriummangel; erhöhter Kalzium-Spiegel, erhöhter Harnsäurespiegel mit klinischen Begleiterscheinungen (z. B. Gicht oder Harnsäuresteine in der Vorgeschichte); Bluthochdruck während der Schwangerschaft. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Anwendung während Schwangerschaft und StillzeitEs besteht ein klares Risiko für die Entwicklung des menschlichen Fötus. Chlortalidon kann die Durchblutung der Plazenta verringern, gelangt in den fötalen Blutkreislauf und kann dort Elektrolytstörungen verursachen. Es wurde auch über Thrombozytopenie beim Neugeborenen berichtet. Chlortalidon sollte in der Schwangerschaft nicht verabreicht werden. Da Chlortalidon in die Muttermilch übertritt, sollten stillende Mütter auf seine Anwendung verzichten. Besondere PatientengruppenBei Kindern sollte die niedrigste wirksame Dosierung gewählt werden, z. B. 0,5–1 mg/kg/48 h als Anfangsdosis und 1,7 mg/kg/48 h als maximale Dosis. Sonstige InformationenGeschichtlichesChlortalidon wurde in den 1950er Jahren durch die Fa. J.R. Geigy (heute: Novartis) entwickelt und 1959 als Hygroton in den Handel gebracht. Die Einführung von Chlortalidon war ein wichtiger medizischer Fortschritt, da es das erste lang wirkende Diuretikum zur Behandlung von Bluthochdrucks war. StudienDie in Nordamerika durchgeführten ALLHAT-Studien haben den Einsatz von Chlortalidon bei der Behandlung von Bluthochdruck im Vergleich zu neueren Blutdrucksenkern untersucht. Trotz erheblicher Methodenkritik nach Veröffentlichung der Studien kann davon ausgegangen werden, dass Chlorthalidon besser vor den Folgeerkrankungen des Bluthochdrucks (z. B. Schlaganfall, koronare Herzkrankheit) schützt als der Alphablocker Doxazosin, der Calciumantagonist Amlopidin oder der ACE-Hemmer Lisinopril.[3],[4] Handelsnamen und Darreichungsformen
Alle Chlortalidon enthaltenden Darreichungsformen sind verschreibungspflichtig. Deutschland
Österreich
Schweiz
Quellen
Kategorien: Chemische Verbindung | Arzneistoff |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Chlortalidon aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |
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