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Peter Adolf Thiessen



Peter Adolf Thiessen (* 6. April 1899 in Schweidnitz; † 5. März 1990 in Berlin) war ein deutscher Chemiker.

Leben und Wirken

Nach dem Studium der Chemie an der Universität Göttingen promovierte er dort 1923 bei Richard Zsigmondy mit einer Dissertation „Kritische Untersuchungen am kolloidalen Gold“. Bereits 1925 trat er in die NSDAP ein (Mitglieds-Nr. 3096). Nach seiner Habilitation wirkte er in den Jahren 1926 - 1932 als Dozent und 1932 - 1935 als außerordentlicher Professor für anorganische Chemie an der Universität Göttingen.

1935 wurde er als ordentlicher Professor an die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster berufen, nahm aber bereits im gleichen Jahr einen Ruf als Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin-Dahlem an. Seine Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus, insbesondere die Ausrichtung des Instituts auf Giftgas-Forschung (z. B. die „Wunderwaffe“ Chlortrifluorid, N-Stoff), wird aus heutiger Sicht verurteilt.

1939 wurde er in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er in der UdSSR. Bis zu seiner Rückkehr in die DDR 1956 arbeitete er am sowjetischen Atomprogramm mit.

Bis 1964 war er Direktor des Instituts für physikalische Chemie der Akademie der Wissenschaften, von 1957 bis 1965 Vorsitzender des Forschungsrates der DDR.

Ehrungen

1958 wurde er mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet. Ferner erhielt er den Lenin-Orden und den Rotbannerorden der Arbeit.

Literatur

  • Schmaltz, Florian (2005): Kampfstoff-Forschung im Nationalsozialismus. Zur Kooperation von Kaiser-Wilhelm-Instituten, Militär und Industrie. Göttingen: Wallstein, 676 S. ISBN 3-89244-880-9
 
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