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Acetale



Acetale sind eine Stoffgruppe in der organischen Chemie. Sie zeichnen sich durch zwei Alkoxygruppen oder Aryloxygruppen -OR aus, die an ein Kohlenstoff-Atom gebunden sind. Bei der Darstellung von Acetalen entstehen als Zwischenprodukte die Semi- bzw. Halbacetale (R1 oder R2 ist ein H-Atom), welche nur in einigen Fällen isoliert werden können, vor allem aber, wenn ein Ringschluss zur Stabilisierung in relativ entspannten Ringsystemen führt. Monomere Zucker liegen zum größten Teil in einer cyclischen Halbacetalform vor.


Acetale als Schutzgruppen

In der Synthesechemie werden Acetale oft als Schutzgruppen für Carbonylgruppen benutzt. Hierbei lässt man ein Diol, einen Dialkohol mit zwei Hydroxylgruppen (OH-Gruppen), meist 1,2-Ethandiol, mit der zu schützenden Carbonylgruppe in Gegenwart katalytischer Mengen Säure reagieren, sodass mit guter Ausbeute ein cyclisches Acetal entsteht, welches von Basen, metallorganischen Reagenzien und gängigen Reduktionsmitteln nicht angegriffen wird. Acetale sind in diesem Sinn maskierte Carbonylgruppen. Umgekehrt können auch Diole als Acetale geschützt werden. Hier wird häufig Aceton als Carbonylkomponente verwendet, da so kein stereogenes Zentrum am Acetalkohlenstoff erzeugt wird.

Die Fehling-Probe, die zum Nachweis einer Aldehydgruppe (-CHO) in Aldehyden und reduzierenden Zuckern verwendet wird, verläuft folglich auch bei jenen Stoffen mit einer halbacetalischen OH-Gruppe positiv.

Thioacetale

Acetale können auch mit Thiolen gebildet werden, diese nennt man Thioacetale. Sie unterscheiden sich in der Reaktivität von den Acetalen, was synthetischen Nutzen haben kann (Corey-Seebach-Reaktion).

Siehe auch:

 
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