BASF mit erneut schwachem Quartal

Kunststoffe wieder leicht besser

28.07.2009 - Deutschland

(dpa-AFX) Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat den Chemiekonzern BASF weiterhin fest im Griff. Experten erwarten wegen des drastischen Nachfrageeinbruchs auch im zweiten Quartal einen deutlichen Rückgang beim Umsatz und bei den Ergebnissen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dennoch sollte das zweite Quartal besser gelaufen sein als die ersten drei Monate, schreibt Analyst Tim Jones von der Deutschen Bank in einer Studie. Er begründet dies unter anderem mit niedrigeren Kosten für Rohmaterialien sowie geringeren Fixkosten. Im letzten Jahresviertel 2008 wurde BASF von der Krise erfasst und hatte erstmals seit Jahren wieder einen Verlust ausgewiesen.

Den Markt hat BASF-Chef Jürgen Hambrecht bereits auf ein schwaches Gesamtjahr eingestimmt. Auf der Hauptsammlung Ende April sagte er: "Das zweite Quartal wird schlechter als das erste Quartal und das zweite Halbjahr schlechter als das erste."

Die zwölf von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Experten erwarten von April bis Juni ein operatives Ergebnis (EBIT) vor Sonderposten von durchschnittlich 1,070 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatten die Ludwigshafener im gleichen Zeitraum noch 2,408 Milliarden Euro ausgewiesen. Im Auftaktquartal waren es hingegen nur noch 985 Millionen Euro. Einen deutlichen Rückgang erwarten zwar die Analysten in den Segmenten Chemikalien, Kunst- und Baustoffe im Vergleich zum Vorjahr, rechnen jedoch mit einer Erholung zu den ersten drei Monaten.

Von einem erneut schwächeren Ergebnis gehen die Analysten hingegen bei Veredelungsprodukten wegen der Integration von Ciba aus. BASF hatte bereits Integrationskosten in Höhe von 150 Millionen Euro für das laufende Geschäftsjahr angekündigt. Zudem sollte sich das Gasgeschäft aufgrund jahreszeitlicher Effekte rückläufig entwickelt haben, heißt es in einer Studie der Schweizer UBS. Zu den wenigen Lichtblicken sollte Experten zufolge erneut die Agrochemie zählen.

Unter dem Strich rechnen die Analysten im Schnitt mit einem Gewinn in Höhe von 342 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatten die Ludwigshafener einen Gewinn nach Minderheitsanteilen Dritter von 1,297 Milliarden Euro ausgewiesen. Das EBIT nach Sondereffekten sehen die Analysten bei 949 Millionen Euro nach 2,359 Milliarden Euro und den Vorsteuergewinn bei 782 Millionen Euro nach 2,321 Milliarden Euro im Vorjahr. Beim Umsatz rechnen die Analysten für April bis Juni im Schnitt mit 12,507 Milliarden Euro nach 16,305 Milliarden Euro im Vorjahr.

Für 2009 erwartet der Branchenprimus bislang trotz der Einbeziehung der Übernahmen von Ciba und Revus Energy einen Umsatzrückgang. Von einem noch deutlicheren Einbruch gehen die Ludwigshafener beim Betriebsergebnis aus. 2008 hatten die Ludwigshafener mit 62,3 Milliarden Euro 7,5 Prozent mehr umgesetzt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern (EBIT) und Sondereinflüssen war jedoch wegen eines Nachfrageeinbruchs im Schlussquartal um zehn Prozent auf 6,9 Milliarden Euro zurückgegangen.

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