Kraftvoller Jahresauftakt: BASF bleibt auf Wachstumskurs

Cognis-Integration geht zügig voran

10.05.2011 - Deutschland

Die BASF ist kraftvoll in das Jahr 2011 gestartet. Die Anlagen waren gut ausgelastet; insbesondere im Chemiegeschäft (Chemicals, Plastics, Performance Products, Functional Solutions) stieg die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Umsatz wuchs um 25 % auf 19,4 Milliarden €. Einen wesentlichen Beitrag zu diesem kräftigen Umsatzanstieg leisteten die im Dezember 2010 erworbenen Cognis-Geschäfte. Das Erdbeben in Japan und dessen Folgen sowie die angespannte politische Situation in Nordafrika haben sich bisher nicht wesentlich auf das BASF-Geschäft ausgewirkt.

„Trotz stark erhöhter Rohstoffkosten konnte das Ergebnis der Betriebs­tätigkeit vor Sondereinflüssen um 40 % auf 2,7 Milliarden € gesteigert werden“, sagte der BASF-Vorstandsvorsitzende Dr. Jürgen Hambrecht während der Hauptversammlung des Unternehmens im Kongresszentrum Rosengarten in Mannheim. Hambrecht und Dr. John Feldmann scheiden mit Ablauf der Hauptversammlung aus dem Vorstand der BASF aus. Unter Leitung von Dr. Kurt Bock nimmt dann ein neu zusammengesetztes Vorstandsteam seine Arbeit auf.

Verglichen mit dem Vorjahresquartal erhöhte sich der Absatz in fast allen Segmenten. Auf Grund der Situation in Libyen wurde die dortige Erdölförderung Ende Februar 2011 eingestellt; im Segment Oil & Gas sanken daher die Mengen des geförderten Erdöls. Bei Agricultural Solutions gingen die Preise leicht zurück; alle anderen Segmente verzeichneten Preissteigerungen.

Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) wuchs im Vergleich zum Vorjahresquartal um 39 % auf 2,6 Milliarden €. Das EBITDA erhöhte sich um 738 Millionen € auf 3,4 Milliarden €. Die EBITDA-Marge stieg auf 17,4 % (Vorjahresquartal: 17,0 %) an.

Das Finanzergebnis lag mit 830 Millionen € um 910 Millionen € über dem Wert des Vorjahresquartals. Dies resultierte aus dem Sondereinfluss in Höhe von 887 Millionen €, der sich aus der Veräußerung des BASF-Anteils an der K+S Aktiengesellschaft ergab. Insgesamt belaufen sich die Sondereinflüsse im Ergebnis vor Ertragssteuern auf 705 Millionen €.

Das Ergebnis vor Ertragssteuern stieg im ersten Quartal 2011 um 1,6 Milliarden € auf 3,4 Milliarden €. Die Steuerquote lag mit 24,7 % unter dem Wert des ersten Quartals 2010. Grund für diesen Rückgang war vor allem der gesunkene Ergebnisanteil des hoch besteuerten Segments Oil & Gas.

Das Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter stieg um 1,4 Milliarden € auf 2,4 Milliarden €.

Das Ergebnis je Aktie betrug im ersten Quartal 2011 2,62 € nach 1,12 € im Vorjahreszeitraum. Das um Sondereinflüsse und Abschreibungen auf immaterielle Werte bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 1,94 € (Vorjahresquartal: 1,32 €).

Die BASF-Aktie notierte Ende des ersten Quartals 2011 mit 61,03 € um 2,2 % über dem Schlusskurs des Jahres 2010. Damit entwickelte sich die BASF-Aktie etwas besser als der deutsche Aktienindex DAX 30, der im gleichen Zeitraum um 1,8 % zulegte.

Vorstand und Aufsichtsrat haben der Hauptversammlung vorgeschlagen, eine Dividende von 2,20 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2010 auszuschütten. Hambrecht: „Wir stehen zu unserer anspruchsvollen Dividendenpolitik und planen, etwa 2 Milliarden € an unsere Aktionäre auszuzahlen. Wir streben weiterhin an, die Dividende jährlich zu steigern, zumindest aber auf dem Niveau des jeweiligen Vorjahres zu halten.“ Legt man den Jahresschlusskurs 2010 zu Grunde, bietet die BASF-Aktie eine hohe Dividendenrendite von 3,7 %.

Ausblick Gesamtjahr 2011

Bei der Prognose geht die BASF von der Annahme aus, dass ihre Förderung von Erdöl in Libyen im Jahr 2011 nicht wieder auf­genommen werden kann. Das Unternehmen erwartet einen im Jahresdurchschnitt höheren Ölpreis. Die bisherige Prognose von 90 US$/Barrel wurde deshalb auf 100 US$/Barrel angehoben.

Trotz der geringeren Erdölförderung erwartet die BASF-Gruppe 2011 ein signifikantes Umsatzwachstum. Auf Grund der Einstellung der Erdölförderung in Libyen geht das Unternehmen nunmehr davon aus, dass die im Ergebnis der Betriebstätigkeit ausgewiesenen nicht anrechenbaren Ölfördersteuern im Jahr 2011 um rund 700 Millionen € (Annahme 2011: 280 Millionen €; 2010: 983 Millionen €) geringer ausfallen.

Hambrecht: „Bereinigt um die nicht anrechenbaren Ölfördersteuern streben wir weiterhin an, beim Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen den Spitzenwert des Jahres 2010 signifikant zu übertreffen. Wir werden auch 2011 eine hohe Prämie auf unsere Kapitalkosten verdienen.“

Umsatz- und Ergebnisanstieg in allen Segmenten

Im Segment Chemicals stieg der Umsatz in allen Bereichen kräftig an. Gründe für diese Entwicklung waren neben deutlich höheren Verkaufspreisen in fast allen Arbeitsgebieten auch gestiegene Mengen und positive Währungseffekte. Das Ergebnis übertraf den Wert des Vorjahresquartals weit. Gute Margen, vor allem in der Acrylsäure-Wertschöpfungskette, sowie eine hohe Anlagenauslastung trugen maßgeblich hierzu bei.

Plastics verzeichnete in allen Arbeitsgebieten eine starke Nachfrage; der Umsatz verbesserte sich im Vergleich zum ersten Quartal 2010 insbesondere absatzbedingt kräftig. Auf Grund der anhaltenden Knappheit zahlreicher Produkte konnten gestiegene Rohstoffkosten vor allem im Bereich Performance Polymers an die Märkte weitergegeben werden. Dank des hohen Absatzes nahm das Ergebnis stark zu.

Auch bei Performance Products lag der Umsatz weit über dem Niveau des Vorjahresquartals. Die erworbenen Cognis-Geschäfte leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Umsatzverbesserung. Gestiegene Mengen und rohstoffkostenbedingt höhere Preise stärkten das Umsatzwachstum zusätzlich. Das Ergebnis verbesserte sich durch die neu hinzugekommenen Cognis-Geschäfte, die Synergieeffekte aus der Ciba-Integration sowie die erfolgreiche Repositionierung der kombinierten Geschäfte.

Im Segment Functional Solutions erhöhten sich Absatz und Umsatz insgesamt stark. Die Nachfrage aus der Automobilindustrie nahm gegenüber dem Vorjahresquartal zu. Durch die robuste Bautätigkeit in zahlreichen Schwellenländern Asiens, Südamerikas und Osteuropas belebte sich die Nachfrage aus der Baubranche leicht. Gestiegene Edelmetallpreise stützten das Umsatzwachstum. Das Ergebnis verbesserte sich vor allem durch den Beitrag von Catalysts kräftig.

Bei Agricultural Solutions verlief der Saisonstart erfolgreich. Der Absatz legte in nahezu allen Regionen und Indikationen zu. Infolge der günstigen Witterungsbedingungen in der nördlichen Hemisphäre und in Südamerika stieg die Nachfrage nach BASF-Produkten an. Trotz des intensiven Wettbewerbs konnte das hohe Umsatzniveau des ersten Quartals 2010 leicht übertroffen werden. Durch den stärkeren Absatz verbesserte sich das Ergebnis leicht.

Nach der Verschärfung der Lage in Libyen wurde die dortige Erdölförderung Ende Februar 2011 eingestellt. Dennoch lag der Umsatz des Segments Oil & Gas leicht über dem Wert des Vorjahresquartals. Höhere Rohölnotierungen und Erdgaspreise konnten die geringere Erdölförderung in Libyen ausgleichen. Bei Natural Gas Trading belastete der negative Time-Lag-Effekt das Ergebnis. Preisbedingt verbesserte sich das Ergebnis insgesamt signifikant.

Sonstige verzeichnete einen kräftigen Umsatzanstieg, der im Wesentlichen auf höhere Preise bei Styrenics sowie im Rohstoffhandel zurückzuführen ist. Der Bereich Styrenics konnte auch das Ergebnis stark verbessern. Insgesamt lag das Ergebnis von Sonstige leicht über dem Niveau des ersten Quartals 2010.

Zweistelliger Ergebnisanstieg in allen Regionen

In Europa lag der Umsatz um 24   % über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Die Nachfrage nach chemischen Produkten bewegte sich weiterhin auf hohem Niveau. Das Segment Performance Products trug wesentlich zum Umsatzanstieg bei. Grund hierfür war vor allem die Einbeziehung der Cognis-Geschäfte. Agricultural Solutions startete erfolgreich in die Anbausaison. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 581 Millionen € auf 1,8 Milliarden € und übertraf damit das Niveau des Vorjahresquartals mengen- und preisbedingt weit.

Der Umsatz in Nordamerika wuchs in US-Dollar um 21 % und in Euro um 22 %. Das Chemiegeschäft entwickelte sich erfolgreich. Besonders in den Bereichen Petrochemicals, Performance Polymers und Catalysts stiegen die Preise auf Grund höherer Rohstoffkosten an. Bei Agricultural Solutions übertraf der Umsatz das Niveau des Vorjahresquartals, vor allem bei Fungiziden. Das Ergebnis verbesserte sich gegenüber dem ersten Quartal 2010 um 64 Millionen € und lag bei 393 Millionen €. Functional Solutions profitierte von der Belebung der Automobilindustrie und trug wesentlich zum Ergebnisanstieg bei.

Der Umsatz in Asien, Pazifischer Raum erhöhte sich in lokaler Währung um 28 % und in Euro um 33 %. Im Chemiegeschäft stieg der Absatz, höhere Rohstoffkosten wurden überwiegend an den Markt weitergeben. Performance Products leistete vor allem durch die Einbeziehung der Cognis-Geschäfte einen wesentlichen Beitrag zum Umsatzanstieg. Das Ergebnis verbesserte sich preis- und mengenbedingt um 106 Millionen € auf 416 Millionen €.

In Südamerika, Afrika, Naher Osten übertraf der Umsatz den Wert des Vorjahresquartals um 20 % in lokaler Währung und um 25 % in Euro. Bei Catalysts und Coatings wuchs der Umsatz auf Grund der starken Nachfrage aus der Automobilindustrie und infolge höherer Preise kräftig. Das Ergebnis stieg um 27 Millionen € auf 91 Millionen €. Das Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln verlief weiterhin sehr erfolgreich. Oil & Gas verbesserte das Ergebnis vor allem preisbedingt.

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