Ostchemie gegen den Trend im 1. Halbjahr im Plus

28.08.2002
Magdeburg (dpa) - Entgegen dem Trend für ganz Deutschland hat die Chemieindustrie in Ostdeutschland im ersten Halbjahr 2002 bei Umsatz und Beschäftigung zugelegt. Die Unternehmen in den neuen Ländern und Berlin verzeichneten in den ersten sechs Monaten des Jahres ein Umsatzplus von 5,1 Prozent auf knapp 4,19 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Beschäftigten in den 242 Betrieben stieg um 2,8 Prozent auf nunmehr rund 33 000, sagte der Hauptgeschäftsführer der Chemieverbände Nordost, Rolf Siegert, am Montagabend in Magdeburg. In ganz Deutschland habe die Branche mit ihren 460 000 Beschäftigten rund 66,7 Milliarden Euro umgesetzt, das sei ein Minus von 4,5 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2001. Auch wenn die Ostchemie weiter zulegt, wurden die Steigerungsraten des Vorjahreszeitraums nicht erreicht. Im ersten Halbjahr 2001 war der Umsatz noch um 11,7 Prozent gestiegen. Hoffnung setzt die Branche in die geplante Osterweiterung der Europäischen Union. Siegert zufolge ist die Standortnähe zu den mittel- und osteuropäischen Ländern ein wichtiges Plus für die künftige Entwicklung. «Die Marktkenntnis der Länder des früheren Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) wird sich auszahlen», sagte er. Durch die Flutkatastrophe sei die Entwicklung der Ostchemie nicht beeinträchtigt worden, kein Unternehmen in ernsthafte Schwierigkeiten gekommen, sagte Siegert. Mit Abstand stärkster Chemiestandort in den neuen Ländern bleibt Sachsen-Anhalt.

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