KPMG-Umfrage: Chemiebranche plant umfangreiche Investitionen

Übernahmen und Produktentwicklung im Fokus

10.10.2012 - Deutschland

Die internationale Chemiebranche steht vor umfangreichen Investitionen. Das legen die Ergebnisse einer internationalen KPMG-Umfrage unter 156 Vorständen und Geschäftsführern bei Unternehmen der Chemiebranche nahe, von denen 56 Prozent einen Umsatz von über einer Milliarde US-Dollar verzeichnen. Demnach verfügen derzeit drei von vier Unternehmen (72 Prozent) über bedeutende Barreserven. Bei der Hälfte hat sich die Cash-Position im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Zwei von drei Chemie-Unternehmen wollen ihre Ausgaben im nächsten Jahr erhöhen. Schwerpunkte bei den geplanten Investitionen sind neue Produkte und Dienstleistungen (35 Prozent) sowie der Erwerb von Unternehmen (33 Prozent).

90 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass ihr Unternehmen innerhalb der nächsten beiden Jahre an einer M&A-Transaktion beteiligt sein wird. Das sind deutlich mehr als noch 2011 (62 Prozent). Vir Lakshman, Leiter des Bereichs Chemie & Pharma bei KPMG: „Mehrere Chemieunternehmen haben bereits ehrgeizige Investitionsprojekte angestoßen. Ihr Finanzpolster ermöglicht ihnen zudem, eine aggressivere Strategie zu fahren und Wachstum und Innovationen voranzutreiben – sowohl organisch als auch über Zukäufe.“

Wirtschaftliche Entwicklung skeptisch beurteilt

Ungeachtet der Expansionsbestrebungen sind die Befragten bei der Entwicklung von Umsatz und Mitarbeiterzahl angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Vergleich zum Vorjahr etwas zurückhaltender. So erwarten noch 80 Prozent der Befragten im kommenden Jahr eine Umsatzsteigerung (2011: 85 Prozent), und zwei Drittel (64 Prozent) erwarten, dass die Zahl der Mitarbeiter in ihrem Unternehmen steigen wird (2011: 71 Prozent).

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Befragten im Hinblick auf eine gesamtwirtschaftliche Erholung weniger optimistisch gestimmt. Insbesondere die Eurokrise und die Unsicherheit, ob sich die wirtschaftliche Erholung in den USA fortsetzt, macht ihnen zu schaffen. Daher konzentrieren sich die US- Chemieunternehmen in erster Linie auf Kosteneinsparungen, Preisstrategien und globale Expansion. Gingen 2011 noch 26 Prozent davon aus, dass sich die Wirtschaft bis zum Ende des nächsten Jahres (2012) erholen würde, erwartet heute nur noch jeder Zehnte eine Erholung bis Ende 2013.

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