Halbleiterkrise zwingt Heraeus Quarzglas zum Personalabbau in Deutschland

19.09.2002
Hanau, den 17. September 2002 - Die anhaltende Krise der internationalen Halbleiterindustrie, deren Erholung weiterhin nicht in Sicht ist, zwingt die Heraeus Quarzglas GmbH & Co. KG, ein Tochternehmen des weltweit tätigen Edelmetall- und Technologiekonzerns Heraeus Holding GmbH, nun auch zu einem Abbau von ca. 240 Arbeitsplätzen in Deutschland. Hinzu kommt, dass dem Unternehmen mit der extremen Schwäche der Telekommunikationsindustrie ein weiteres Marktsegment ebenfalls weitgehend weggebrochen ist. "Trotz der großen Anstrengungen, die wir zur langfristigen Beschäftigungssicherung seit November 2001 unternommen haben, sehen wir uns durch die anhaltend negative Entwicklungen der internationalen Halbleiter- und Telekommunikationsindustrie zu diesem Schritt gezwungen," erklärte Geschäftsführer Dr. Walter Körmer diese Entscheidung. "Wir bedauern diesen Schritt außerordentlich, aber wir müssen unsere Struktur an den gegenüber dem Vorjahr um 30 % zurückgegangenen Umsatz anpassen, um in diesem Marktumfeld weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben." Die Maßnahmen sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Derzeit wird in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat ein Sozialplan erstellt. Betreffen werden die Personalmaßnahmen in erster Linie die beiden Hauptstandorte in Hanau und Kleinostheim, in geringem Umfang aber auch den Standort Bitterfeld. Insgesamt beschäftigt Heraeus Quarzglas in Deutschland zurzeit rund 1.075 Mitarbeiter. Bereits im Verlauf des Vorjahres hatte Heraeus Quarzglas einen nie zuvor erlebten Einbruch im Umsatz und Auftragseingang zu verkraften. Heraeus Quarzglas reagierte rasch: In den USA wurden zur Kapazitätsanpassung zwei Produktionsstandorte geschlossen und die Belegschaft mehr als halbiert In Deutschland wurde Ende 2001 ein innovativer Beschäftigungspakt abgeschlossen. Seit November 2001 war die Regelarbeitszeit auf 35 Wochenstunden gesenkt worden. Zusätzlich wurde bis zu 30 % Kurzarbeit im gesamten Betrieb durchgeführt. Das Management von Heraeus Quarzglas verzichtete auf 10% seiner Vergütung. Im Gegensatz zu seinen ausländischen Standorten konnte Heraeus Quarzglas so zunächst einen Personalabbau in Deutschland vermeiden. "Inzwischen ist aber auch für 2003 kein Aufschwung dieser Branche in Sicht", erläutert Körmer. " Daher müssen wir jetzt unsere Beschäftigungszahlen absenken, um den verbleibenden 800 Mitarbeitern eine Perspektive für die Zukunft bieten zu können. Ich bedauere das persönlich zutiefst, gerade auch weil mit dem Beschäftigungspakt zum Erhalt der Arbeitsplätze alle an einem Strang gezogen hatten."

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