Chemie-Tarifrunde 2015 ist ungewöhnlich kontrovers
Chemie-Gewerkschaft fordert im Tarifstreit «ernsthaftes Angebot»
Anzeigen
(dpa) Im Streit um die laufenden Chemie-Tarifverhandlungen hat der Vorsitzende der Gewerkschaft IG BCE, Michael Vassiliadis, von den Arbeitgebern ein «ernsthaftes Angebot» gefordert. Er erwarte eine «Rückkehr zur tarifpolitischen Vernunft», sagte Vassiliadis am Samstag bei einer Kundgebung in Köln laut Mitteilung.
Nach Angaben der Gewerkschaft waren 6.000 Teilnehmer gekommen, die Polizei sprach von 3.500. Die Chemie-Arbeitgeber hatten angeboten, die Einkommen für die bundesweit etwa 550.000 Beschäftigten der Branche nach zwei Leermonaten um 1,6 Prozent zu erhöhen und 200 Euro in einen sogenannten Demografie-Fonds einzuzahlen, mit dem Betriebe etwa Maßnahmen zur Altersvorsorge oder Alterszeitzeit finanzieren können. Die Gewerkschaft verlangt 4,8 Prozent mehr Geld.
«1,6 Prozent - das ist kein Angebot, sondern ein Dokument der Geringschätzung gegenüber den Leistungen der Beschäftigten», kritisierte IG-BCE-Verhandlungsführer Peter Hausmann. Zu einer vierten Verhandlungsrunde kommen die Tarifparteien am Donnerstag (26. März) in Stuttgart zusammen.
Hausmann betonte, dass die IG BCE einen Abschluss anstrebe: «In Stuttgart besteht dazu die letzte Möglichkeit. Gelingt dies nicht und schlägt auch die Schlichtung fehl, ist ein Arbeitskampf nicht länger ausgeschlossen.»
Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Hans-Carsten Hansen, sagte der «Wirtschaftswoche», dass auch er auf eine Verhandlungslösung setze: «Auf beiden Seiten sind noch große Schritte nötig - vielleicht auch mal ein Spagat.» Forderungen wie in der Metall- und Elektroindustrie, wo ein Tarifabschluss von 3,4 Prozent gelang, seien wegen der geringeren Produktivität in der Chemiebranche überzogen.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Karriere
Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.