Aufbruchstimmung in deutscher Chemie verpufft - Ertragsdruck

07.11.2002
WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Aufbruchstimmung in der deutschen Chemiebranche ist verpufft. Der Bundesarbeitgeberverband Chemie erwartet für 2002 einen Umsatzrückgang. Für 2003 seien ebenfalls keine nennenswerten Zuwächse abzusehen. "Die noch zu Beginn des Jahres verbreitet anzutreffende Hoffnung, es werde im Laufe des Jahres 2002 einen zügigen Aufschwung geben, ist verflogen", schreibt der Verband in einem Informationsbrief vom Mittwoch in Wiesbaden. 2001 hatte die Branche insgesamt 133,9 Milliarden Euro umgesetzt. Die Produktion der Branche sei in den ersten drei Quartalen 2002 voraussichtlich um knapp zwei Prozent gestiegen. Dies sei fast ausschließlich auf die Aufbruchstimmung im Frühjahr zurückzuführen. Viele Kunden, die Chemieprodukte weiterverarbeiten, hatten ihre Lagerbestände in der Erwartung eines baldigen Aufschwungs wieder aufgefüllt. Die Hoffnungen hätten sich nicht erfüllt, seitdem stagniere auch die Produktion in der Chemiebranche. Daneben leide die Branche auch unter einem deutlichen Ertragsdruck. Das Problem liege weniger bei den Absatzmengen, sondern bei den zu erzielenden Preisen. Die Verkaufspreise für chemische Produkte im Inland sind seit einem Tiefpunkt im März zwar wieder in kleinen Schritten gestiegen. Mit den Preiserhöhungen für Rohstoffe konnte die Entwicklung jedoch nicht Schritt halten. Die Zahl der Beschäftigten ging in den ersten acht Monaten um 1,3 Prozent auf 461.000 zurück. Zum Teil liege dies an der konjunkturellen Verschlechterung. Andererseits wurde auch eine ganze Reihe von Mitarbeitern in Dienstleistungsunternehmen ausgelagert. Diese tauchen nicht mehr in der Statistik auf. /yo/DP/jb

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