Kompostierbare Verpackungen meistern Großversuch
Sehr gute Noten erhielten die Bioverpackungen von den Kasseler Bürgern: Mehr als 90 Prozent befürworten die Einführung von biologisch abbaubaren anstelle herkömmlicher Kunststoff-Verpackungen.
Dass kompostierbare Materialien allen Anforderungen gerecht werden können, haben sie nachdrücklich unter Beweis gestellt. Ob für Obst oder Gemüse, für Butter oder Milchprodukte, Vorspeisen oder Kekse, als Verpackung für Windeln und Blumen oder als Tragetaschen: in vielfältigen Formen haben die zumeist aus Stärke oder Zucker hergestellten Materialien ihren Reifegrad belegt.
Jetzt ist die Politik gefragt. Denn vor allem die derzeitige Verpackungsverordnung erschwert eine breite Etablierung von kompostierbaren Verpackungen. Insbesondere die Sammlung über die Biotonne, die sich im Kasseler Versuch als höchst praktikabel empfohlen hat, muss jetzt auch im rechtlichen Sinne Akzeptanz finden.
Besonders interessant: Das in Kassel praktizierte Entsorgungsverfahren ist billiger im Vergleich zu herkömmlichen Kunststoffverpackungen.
Im Kasseler Modellprojekt wurden praktische Aspekte, Akzeptanz beim Verbraucher, die Sammlung über die Biotonne und die Auswirkungen der kompostierbaren Verpackungen auf die Kompostqualität untersucht.
Ein ganz entscheidender Punkt war die deutliche und unzweifelhafte Kennzeichnung der Produkte, die durch das Sechseck mit dem DIN-Logo der Kompostierbarkeit gewährleistet wurde.
Besonders erfreulich ist, das die Verbraucher die neuen Verpackungen sehr positiv bewerteten. Für sie war es kein Problem, die getrennte Sammlung über die Biotonne zu praktizieren. So kam es im Rahmen des Versuchs zu keinem signifikanten Anstieg an Fehlwürfen.
Das wurde von der beteiligten Abfallwirtschaft ebenso untersucht wie die Qualität der Komposte.
Im Rahmen des Kasseler Modellversuchs wurden mehr als 30 Tonnen kompostierbarer Verpackungen getestet. Daran beteiligten sich knapp 30 Industrie- und Handelsunternehmen, Verbände und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR). Gefördert wurde das Projekt durch das Bundesverbraucherschutzministerium.
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