Rhodia-Chef geht - Konzernteile über 600 Millionen Euro zum Verkauf

07.10.2003
Paris (dpa) - Nach herben Ergebniseinbrüchen ist der Chef des französischen Spezialchemiekonzerns Rhodia, Jean-Pierre Tirouflet, zurückgetreten. Zugleich gab die börsennotierte Rhodia am Freitag in Paris eine Neuordnung bekannt. Der Konzern will sich bis Ende 2004 von Unternehmensteilen im Umfang von mehr als 600 Millionen Euro trennen, um dadurch auch die Schulden schneller zu senken. Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres wird mit einem Einbruch des Gewinns vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (EBITDA) auf 70 und 80 Millionen Euro nach 149 Millionen Euro im Vorjahr gerechnet. Eine Besserung der Marktbedingungen sei nicht absehbar. Im vergangenen Jahr hatte Rhodia mit weltweit 23 600 Beschäftigten einen Umsatz von 6,6 Milliarden Euro erzielt und einen Nettoverlust von rund vier Millionen Euro verbucht. Im ersten Halbjahr 2003 belief sich das Minus insgesamt auf 150 Millionen Euro. Dem 52-jährigen Tirouflet, der seit 1998 an der Spitze des Konzerns stand, wurde nach Brancheninformationen von einigen Anteilseignern ein zu kostspieliger Erwerb von Unternehmen und eine zu lasche Sparpolitik vorgeworfen. Seine Funktionen als Vorstandschef und Verwaltungsratsvorsitzender sollen künftig aufgeteilt werden. Die laufenden Geschäfte soll der 45-jährigen Rhodia-Manager Jean-Pierre Clamadieu führen. Nach entsprechender Neuregelung ist der 66-jährige Yves René Nanot als Verwaltungsratsvorsitzender vorgesehen. Rhodia war als Absplittung in Zusammenhang mit der Fusion von Hoechst und Rhone-Poulenc zu Aventis entstanden.

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