Lösungen zur Verbesserung von Luft- und Wasserqualität

11.05.2001
Die Universität zu Köln ist in diesem Jahr auf der ENVITEC-Messe in Düsseldorf von Montag, 14. Mai bis Samstag, 19. Mai 2001 mit zwei Exponaten auf dem Gemeinschaftsstand "Forschungsland NRW" vertreten. Eines der Exponate stammt aus einem Forschungsprojekt zur Verbes-serung der Wasserqualität in Seen, einem Teilprojekt des Sonder-forschungsbereichs "Umweltprobleme eines industriellen Ballungs-raumes: naturwissenschaftliche Lösungsstrategien und sozioökono-mische Implikationen". Außerdem wird ein Biofilter zur Luftreini-gung in Innenräumen vorgestellt. Der Fühlinger See im Norden Kölns wird an Sommerwochenenden von 6.000-8.000 Besuchern als "Freizeitsee" genutzt. Das Gewässer wird von Wissenschaftlern als "eutroph" eingestuft, das heißt, die Zunahme bestimmter Nährstoffe hat zu einem unerwünschten Wu-chern von Algen geführt, was eine deutliche Verschlechterung der Wasserqualität zur Folge hat. Die erhöhte Nährstoffkonzentration wird entscheidend durch die Nutzung des Sees als Badesee verur-sacht. Ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlern - Profes-sor Dr. Michael Melkonian (Botanik), Professor Dr. Hartmut Arndt (Zoologie) und Professor Dr. Jürgen Friedrichs (Soziologie) - un-tersucht die genauen Ursachen der Belastung, um mit den Methoden der Natur- und der Sozialwissenschaften Lösungen zur Verbesserung der Wasserqualität zu entwickeln, ohne die Nutzung des Sees grundsätzlich einzuschränken. Zum einen soll die Verminderung der Wasserverschmutzung durch die Besucher - und damit einhergehend eine Reduzierung der eingetra-genen Nährstoffe - erreicht werden. Zum anderen sollen im Wasser spezielle Biofilme auf Schwimmträgern angebracht werden. Ein sol-cher Schwimmträger wird auf der Messe vorgestellt. Das neue so-zio-ökologische Modell soll auch auf anderen Freizeitseen in in-dustriellen Ballungsräumen zur Anwendung kommen. Bei dem zweiten Exponat handelt es sich um das von Privatdozent Dr. Manfred Weidner entwickelte "BILUR"-Gerät zur "biologischen intelligenten Luftreinigung". Dieses Gerät kann auch dort einge-setzt werden, wo Lüften nicht möglich oder nicht opportun ist, etwa wegen unzumutbarer Außengeräusche oder Pollenflug. Die mei-ste Zeit bringt der 'Zivilisationsmensch' in Inneräumen zu, in denen die Luft häufig stärker mit Schadstoffen belastet als die Außenluft. Ausgasungen von Formaldehyd, Weichmachern oder Anstri-chen seien hier stellvertretend genannt, weitere Stichworte sind 'Passivrauchen' und 'Sick Building Syndrome' (SBS). Das in Köln entwickelte, bereits patentierte "BILUR"-Gerät ("biologische in-telligente Luftreinigung") saugt über ein Gebläse die Raumluft an und drückt sie durch ein Filtersubstrat. Hierbei werden die Schadstoffe teils ausgewaschen, teils an Aktivkohle adsorbiert. Spezielle, schadstoffabbauende Bakterienstämme, die mit den Wur-zeln von Hydrokulturpflanzen vergesellschaftet sind, besorgen den Schadstoffabbau. Die gereinigte und gezielt angefeuchtete Luft strömt an den Pflanzen, die integraler Bestandteil des BILUR-Systems sind, vorbei zurück in den Raum.

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