Die Universität zu Köln ist in diesem Jahr auf der ENVITEC-Messe in Düsseldorf
von Montag, 14. Mai bis Samstag, 19. Mai 2001
mit zwei Exponaten auf dem Gemeinschaftsstand "Forschungsland NRW" vertreten.
Eines der Exponate stammt aus einem Forschungsprojekt zur Verbes-serung der
Wasserqualität in Seen, einem Teilprojekt des Sonder-forschungsbereichs "Umweltprobleme eines
industriellen Ballungs-raumes: naturwissenschaftliche Lösungsstrategien und sozioökono-mische Implikationen". Außerdem wird ein
Biofilter zur Luftreini-gung in Innenräumen vorgestellt.
Der Fühlinger See im Norden Kölns wird an Sommerwochenenden von 6.000-8.000 Besuchern als "Freizeitsee" genutzt. Das Gewässer wird von Wissenschaftlern als "eutroph"
eingestuft, das heißt, die Zunahme bestimmter
Nährstoffe hat zu einem unerwünschten Wu-chern von
Algen geführt, was eine deutliche Verschlechterung der Wasserqualität zur Folge hat.
Die erhöhte Nährstoffkonzentration wird entscheidend durch die Nutzung des Sees als Badesee verur-sacht. Ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlern - Profes-sor Dr. Michael
Melkonian (
Botanik), Professor Dr. Hartmut
Arndt (
Zoologie) und Professor Dr. Jürgen Friedrichs (Soziologie) - un-tersucht die genauen Ursachen der Belastung, um mit den Methoden
der Natur- und der Sozialwissenschaften
Lösungen zur Verbesserung der Wasserqualität zu entwickeln, ohne die Nutzung des Sees grundsätzlich einzuschränken.
Zum einen soll die Verminderung der
Wasserverschmutzung durch die Besucher - und damit einhergehend eine Reduzierung der eingetra-genen Nährstoffe - erreicht werden. Zum
anderen sollen im
Wasser spezielle Biofilme auf Schwimmträgern angebracht werden. Ein sol-cher Schwimmträger wird auf der Messe vorgestellt. Das neue so-zio-ökologische Modell
soll auch auf anderen Freizeitseen in in-dustriellen Ballungsräumen zur Anwendung kommen.
Bei dem zweiten Exponat handelt es sich um das von Privatdozent Dr. Manfred Weidner entwickelte "BILUR"-Gerät zur "biologischen intelligenten
Luftreinigung". Dieses Gerät kann
auch dort einge-setzt werden, wo Lüften nicht möglich oder nicht opportun ist, etwa wegen unzumutbarer Außengeräusche oder Pollenflug. Die mei-ste Zeit bringt der
'Zivilisationsmensch' in Inneräumen zu, in denen die Luft häufig stärker mit
Schadstoffen belastet als die Außenluft. Ausgasungen von
Formaldehyd, Weichmachern oder Anstri-chen seien
hier stellvertretend genannt, weitere Stichworte sind 'Passivrauchen' und 'Sick Building Syndrome' (
SBS). Das in Köln entwickelte, bereits patentierte "BILUR"-Gerät ("biologische
in-telligente Luftreinigung") saugt über ein
Gebläse die Raumluft an und drückt sie durch ein Filtersubstrat. Hierbei werden die Schadstoffe teils ausgewaschen, teils an
Aktivkohle
adsorbiert. Spezielle, schadstoffabbauende
Bakterienstämme, die mit den Wur-zeln von Hydrokulturpflanzen vergesellschaftet sind, besorgen den Schadstoffabbau. Die gereinigte und
gezielt angefeuchtete Luft strömt an den
Pflanzen, die integraler Bestandteil des BILUR-Systems sind, vorbei zurück in den Raum.