Der europäische Markt für Raum- und Fassadenfarben

17.05.2001
Trotz neuer Impulse durch Modetrends wird der Europamarkt für Raum- und Fassadenfarben mittelfristig nicht mehr so schnell wachsen wie in den vergangenen Jahren. Nach einer neuen Analyse der Un-ternehmensberatung Frost & Sullivan soll der Umsatz von derzeit 8,75 Milliarden US-Dollar lediglich auf 9,08 Milliarden US-Dollar im Jahr 2007 ansteigen. Das ent-spricht einer jährlichen Umsatzwachs-tumsrate von 0,8 Prozent. Das Marktvolumen von 2,52 Milliarden Liter Anstrichstoffen im vorherigen Jahr verteilt sich im Wesentlichen auf drei Produkt-segmente: wasserlösliche Farben, Farben auf Lösungsmittelbasis sowie Beizen und Lacke. Der Sektor der wasserlöslichen Far-ben wird am stärksten wachsen und bis 2007 einen Umsatz von ca. 6,13 Milliarden US-Dollar erreichen. Gleichzeitig wird der Absatz von Anstrichstoffen auf Lösungsmit-telbasis vor allem im unteren Preissegment zurückgehen. Ursache dafür sind stren-gere gesetzliche Bestimmungen für die Freisetzung flüchtiger organischer Verbin-dungen (VOC). Weil sie Qualitätseinbußen befürchten, sind allerdings bisher bei wei-tem noch nicht alle Hersteller auf wasser-lösliche Farben umgestiegen. Nachfrage nach billigen Lösungsmitteln wird sinken Interessanterweise sinkt die Nachfrage nach billigen Lösungsmitteln zum Verdün-nen, während der Absatz von aktiven Lö-sungsmitteln zur Verbesserung von Auf-trag, Verlauf und Oberflächengüte sogar zunehmen wird. Nach Richard Stephens, Paints & Coatings Programme Manager bei Frost & Sullivan, sind solche Lösungsmit-tel gefragt, mit denen die geforderte Qualität bei geringst möglichem Lö-sungsmittelgehalt gewährleistet werden kann. Titandioxid bleibt bevorzugter Pigmentroh-stoff In Europa machen die Raum- und Fassa-denfarben etwa die Hälfte des gesamten Anstrichstoffmarktes aus und bilden damit ein wichtiges Segment für die Chemie-branche. Hohe Rohstoffkosten, vor allem für Titandioxid (TiO2), und niedrige Preise für die Endprodukte haben die Hersteller in den letzten Jahren belastet. TiO2 wird der bevorzugte Pigmentrohstoff bleiben, und die Verbraucher werden sich auch in Zu-kunft gegen Preiserhöhungen wehren. Die Hersteller müssen daher ihre Rentabilität durch andere Strategien absichern. Hier bieten sich unter anderem Fusionen und Übernahmen an. Während einige Unter-nehmen vor allem an den damit verbun-denen Kosteneinsparungen interessiert sind, streben andere einen Ausbau ihrer Marktanteile an. Umweltfreundliche Produkte sind gefragt Wichtig sind zudem die Wahl der richtigen Vertriebsstrategie und eine Produktdiffe-renzierung, die über den bloßen Preis und das Farbspektrum hinausgeht. Forschung und Entwicklung müssen darauf hinarbei-ten, den neuen, modebewussten Kunden ganz praktische Vorteile wie einfache Verarbeitung und unkomplizierte Geräte-reinigung zu bieten. Darüber hinaus könn-te sich beim zunehmenden Umweltbe-wusstsein der Kunden eine aktive Ver-marktung umweltfreundlicher Anstrich-stoffe als vorteilhaft erweisen. Modetrends sorgen für Marktanteile Modetrends in Bezug auf Lifestyle und Wohndesign der Kunden spielen eine ein-deutige Rolle auch beim Ländermarktan-teil. Deutschland lag in 2000 mit 33,0 Pro-zent Umsatzanteil eindeutig an der Spitze der Ländermärkte, vor Frankreich mit 12,2 Prozent und Italien mit 12,0 Prozent. Die Studie "The European Building Paints Market (Report 3922)" ist zu beziehen bei Frost & Sullivan, Münchener Str. 30, 60329 Frankfurt/Main, Ansprechpartnerin Katja Feick, Tel. 069-77033-12, Fax 069-234566

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