Die
Knoll GmbH in Ludwigshafen wird im weltweiten Verbund des
US-Konzerns
Abbott Laboratories in Zukunft eine wichtige Rolle
spielen. Globale Aufgaben in
Forschung und Entwicklung sowie in
der Produktion und eine Reihe von europaweiten Verantwortungen
werden in Ludwigshafen angesiedelt.
Abbott Laboratories hat das Pharmageschäft der
BASF, zu dem
die globalen Aktivitäten von Knoll gehören, am 2. März 2001
übernommen. Obwohl Ludwigshafen ein wichtiger Standort in der
Abbott-Organisation sein wird, unterscheidet sich seine Rolle von
der in der Vergangenheit. Insbesondere werden die meisten
globalen Leitungs- und Verwaltungsfunktionen, die früher in
Ludwigshafen angesiedelt waren, jetzt von der Abbott-Zentrale in
Chicago wahrgenommen. Außerdem wird die Forschung und
Entwicklung neu fokussiert. Dadurch wird sich der Personalstand
von derzeit 2100 auf rund 1700 Mitarbeiter verringern. Die Knoll
GmbH in Ludwigshafen bleibt dennoch einer der größten
Standorte von Abbott Laboratories außerhalb der
USA.
Die Ludwigshafener Belegschaft wurde bereits am 6. Juni über
die zukünftige Rolle der Knoll GmbH im Abbott-Verbund informiert.
Auf einer Betriebsversammlung am 22. Juni wurden jetzt weitere
Details bekannt gegeben.
William G. Dempsey, Senior Vice President, International
Operations, Abbott Laboratories bestätigte die wichtige Rolle von
Ludwigshafen im Zukunftskonzept seines Konzerns. "Im Rahmen
unserer Globalisierungsstrategie wird der Standort Ludwigshafen
einen wesentlichen Beitrag in Wissenschaft und Produktion
leisten", sagte Dempsey. Er verwies auf eine auch von ihm
unterzeichnete Vereinbarung zwischen Geschäftsführung und
Betriebsrat der Knoll GmbH, in der die zukünftige Rolle von
Ludwigshafen innerhalb der globalen Abbott-Organisation
festgeschrieben ist.
Gemeinsam werteten Geschäftsleitung, Betriebsrat und
Gewerkschaft (IG BCE) das vereinbarte Zukunftskonzept als
Erfolg. "Wir haben in Ludwigshafen globale und europäische
Aufgaben erhalten. Das ist ein bemerkenswertes Ergebnis nach
so kurzer Zeit", stellte Dr. Dieter Wagner, Vorsitzender der
Knoll-Geschäftsführung, fest. "Wenn zwei globale Unternehmen
sich zusammentun, ist klar, dass Doppelfunktionen abgebaut
werden müssen. Trotzdem sehen wir die Entscheidungen als
bestmögliches Ergebnis, das erzielt werden konnte", meinte Ulrich
Küppers, Bezirksleiter der
Ig Bce, Ludwigshafen.
"Geschäftsleitung, Betriebsrat und IG BCE haben gemeinsam viel
erreicht. Deshalb müssen wir für die gesicherte Zukunft unseres
Stand-orts die bittere Pille des Personalabbaus gemeinsam
schlucken", kommentierte Roland Brendel, Vorsitzender des
Knoll-Betriebsrats, die Entscheidungen.
Vor allem durch die Auflösung der für das weltweite Geschäft
zuständigen zentralen Einheiten und durch
Umstrukturierungen in
der Forschung und Entwicklung werden rund 480 der bisherigen
Funktionen wegfallen. Durch die Ausweitung vorwiegend in der
Produktion sind mindestens 80 zusätzli-che Funktionen geplant.
Aufgrund der Rückkehr einer Reihe von Mitarbeitern zur BASF,
beginnender Altersteilzeitverträge und auslaufender Befristungen,
wird die Zahl der vom Arbeitsplatzverlust betroffenen Mitarbeiter
jedoch deutlich geringer ausfallen. Ziel ist es, betriebsbedingte
Kündigungen möglichst zu vermeiden. Deshalb haben
Geschäftsleitung und Betriebsrat folgendes Maßnahmenpaket
vereinbart.