Der Europamarkt für Anlagen zur Prozesswasseraufbereitung in der Industrie
wird in den kommenden Jahren kräftig an Volumen zulegen. Die
Unternehmensberatung
Frost & Sullivan prognostiziert in einer neuen Analyse
Umsatzsteigerungen von 450 Millionen US-Dollar im Jahr 2000 auf 770
Millionen US-Dollar im Jahr 2007. Wichtigste
Wachstumsfaktoren sind die
zunehmende Bedeutung von
Reinstwasser als Standardanforderung, der
branchenübergreifende Trend zu unabhängiger Wasserversorgung und die
Verlagerung von der chemischen zur physikalischen Aufbereitung.
Im ständigen Bestreben, die laufenden Kosten zu senken und ein optimales
Qualitäts-Quantitäts-Verhältnis zu garantieren, installieren industrielle
Endnutzer in letzter Zeit mehr und mehr moderne Anlagen zur
Prozesswasseraufbereitung vor Ort. Insgesamt beobachtet die Analyse im Zuge
der steigenden Preise in der öffentlichen Wasserversorgung und der
drastischen Preisrückgänge für entsprechende Systeme einen Trend hin zu
firmeneigener Wasserversorgung und
Abwasserbehandlung. Laut Matthew Barker,
Branchenanalyst bei Frost & Sullivan, befinden sich viele Unternehmen erst
in der Beratungsphase, sodass der große Aufschwung noch bevorsteht.
Die wichtigsten Abnehmermärkte für Anlagen zur Prozesswasseraufbereitung
sind die Lebensmittelindustrie, die pharmazeutische und die chemische
Industrie sowie die Mikroelektronikindustrie. Vor allem in der
Lebensmittelbranche, einschließlich der Brauindustrie, ist die Versorgung
mit hohen Mengen an Reinstwasser absolut entscheidend. Daher werden laut
Arantxa Mencia, Analystin bei Frost & Sullivan, moderne
Aufbereitungstechniken weiter an Bedeutung gewinnen, wobei die Abkehr von
der Chlorbehandlung dem Markt noch zusätzlich Auftrieb verleiht.
Zu den bereits gut etablierten Techniken zählen die Demineralisierung und
die Aufbereitung mit Aktivkohle; innovativer sind Methoden wie
Membrantrenntechnik, UV-Aufbereitung und Ozonisierung. Entsprechend ist vor
allen in den neueren Sektoren mit einem starken Wachstum auch über den
Prognosezeitraum (2007) hinaus zu rechnen.
Der Sektor für Wasseraufbereitung über Membrantrenntechnik wird seine
überaus dominante Position im Markt weiter ausbauen und in puncto Nachfrage
sämtliche andere Bereiche weit in den Schatten stellen. Im Jahr 2007 soll
fast die Hälfte aller Umsätze mit dieser Technologie erwirtschaftet werden.
Für diesen Höhenflug sind insbesondere der Preisrückgang für die Systeme
und die zunehmende Akzeptanz von Membranprodukten verantwortlich.
Gleichzeitig profitiert der Sektor von der wachsenden Zahl an Anlagen, die
bereits erfolgreich laufen und folglich positive Referenzen bringen. Aus
denselben Gründen steigt auch die Nachfrage nach Ozonisierungs- und
UV-Systemen.
Die reiferen Märkten für Demineralisierung und
Aktivkohle werden weniger
große Umsatzzunahmen verbuchen können. In den nächsten sechs Jahren ist mit
rückläufigen Anteilen am Gesamtumsatz der Branche zu rechnen. Im Bereich
Demineralisierung wird sich nach 2007 vor allem der Aufschwung
umweltfreundlicherer und vielseitigerer Technologien negativ bemerkbar
machen.
Im Gesamtmarkt für Anlagen zur Prozesswasseraufbereitung im
Industriebereich sind derzeit zwischen 200 und 250 Unternehmen aktiv. Das
Angebotsspektrum reicht von multinationalen schlüsselfertigen Anlagen bis
hin zu Spezialteilen. Die drei Marktführer Vivendi
water Systems, Ondeo
Degrémont und die BWT-Gruppe erwirtschaften momentan gemeinsam einen
Umsatzanteil von 21,8 Prozent.
Bei den Ländermärkten dominiert
Deutschland, wobei hier jedoch aufgrund der
zunehmenden Saturierung von einem leichten Rückgang auszugehen ist. An
zweiter Stelle folgt Großbritannien mit einem enormen Wachstumspotenzial.
Äußerst positiv sind die Aussichten auch in
Frankreich,
Spanien und
Portugal, wo mit einem Ausbau der Abnehmermärkte
und mit einem wachsenden Bewusstsein für die Vorzüge der
Prozesswasseraufbereitung zu rechnen ist.