Der Weltmarkt für Generika und Bio-Generika

Aufschwung durch Sparpolitik und Patentschutzverluste im Europamarkt für Generika und Biogenerika

26.01.2005
Die Kostenproblematik im Gesundheitswesen einerseits und der Patentschutzverlust bekannter Marken in den nächsten Jahren andererseits werden für einen Wachstumsschub auf dem europäischen Markt für Generika und Bio-Generika sorgen. Das ergibt eine Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan, der zufolge der Markt von 10,9 Milliarden US-Dollar (2003) auf insgesamt 21,2 Milliarden US-Dollar anwachsen wird. In den meisten europäischen Staaten werden Ausgaben für verschreibungspflichtige Medikamente ganz oder zumindest teilweise erstattet, was zu überhöhten Kosten und damit zu rigiden Preiskontrollen im Gesundheitssystem geführt hat. Allein im Jahr 2003 wurden Kosten in Höhe von schätzungsweise rund 25 Milliarden US-Dollar dadurch eingespart, dass Generika anstelle von teuren Markenprodukten verwendet wurden. Während der Markt für Generika in den Niederlanden und Großbritannien bereits etabliert ist und in Frankreich wächst, vollzieht sich der Einstieg in Italien eher langsam. Am meisten genutzt werden generische Produkte in Deutschland und Großbritannien. "Generika werden insbesondere aufgrund des Preisunterschieds von 20 bis 80 Prozent im Vergleich zu Markenprodukten bevorzugt," erklärt der leitende Analyst Dhiraj Ajmani. "Ohne Generika würden die EU-Gesundheitssysteme sehr wahrscheinlich finanziell nicht mehr haltbar sein." Insbesondere die staatlichen Krankenversicherungen unterstützen den Trend hin zum Einsatz von Generika. Zunehmend setzen diese die Medikamente entweder im Rahmen einer so genannten Schritttherapie ein, bei der die Behandlung zunächst mit billigeren Medikamenten begonnen wird, bevor teurere Produkte verschrieben werden, oder aber als Alternative, bei welcher der Patient die niedrigste Zuzahlung leistet. Unklare Regelungen bremsen Wachstum Negativ wirken sich indes unklare Regulierungen und Patentregelungen auf den Markt aus, wobei besonders Bio-Generika mit ihren komplexen Rezepturen betroffen sind. Einzig die Europäische Union hat kürzlich als erster westlicher Markt die gesetzlichen Vorschriften für Genehmigungsverfahren von bio-generischen Produkten formuliert. Ergänzend wird im Jahr 2005 eine neue EU-Gesetzgebung in Kraft treten, die gesetzlich vorgeschriebene Prozesse vereinfachen und damit die Zulassung neuer Generika beschleunigen soll. Darüber hinaus sieht sich die Industrie mit der noch immer vorherrschenden allgemeinen Auffassung konfrontiert, dass Markenprodukte wesentlich wirksamer seien. Diese insbesondere unter Regierungsangestellten und Gewerkschaftsmitgliedern weit verbreitete Einstellung führt zumeist dazu, dass Verbraucher von einem Markenprodukt zum anderen wechseln, anstatt ein identisches generisches Produkt zu nutzen. Generika in der Selbsttherapie beliebt Dem zum Trotz gibt es allerdings einige Fälle, bei denen das generische Medikament bevorzugt wird: So ist zum Beispiel das generische Paracetamol als schmerzstillendes Medikament beliebter als das Markenarzneimittel Panadol. Und im Bereich Selbsttherapie beziehungsweise Einzelhandel in Europa ist das Markenbewusstsein für generische Medikamente generell stärker ausgeprägt als das der Markenprodukte, da die Verbraucher selbst für die entstehenden Kosten aufkommen müssen. Zu den wichtigsten Wettbewerbern im europäischen Markt für Generika und Biogenerika gehören Teva, Ratiopharm, Stada, Merck Generics, Sandoz, Pliva, Watson Pharmaceuticals, Ivax Pharmaceuticals, Gedeon Richter, Alpharma, Ranbaxy laboratories, Apotex, Aurobindo, Dr. Reddy's Laboratories, Sawai Pharmaceutical, Wockhardt und Cipla. Die Analyse zum Europamarkt für Generika und Bio-Generika ist Teil einer Frost & Sullivan Recherche zum Weltmarkt für generische Medikamente. Auf Anfrage übersendet Frost & Sullivan allen interessierten Lesern eine kostenfreie Einführung zum Weltmarkt für Generika und Bio-Generika in englischer Sprache per E-Mail.

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