Mit Unterstützung der
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) gelang es den John-Deere-Werken Mannheim nun, neue Maßstäbe bei
Traktorenschmierstoffen zu setzen. Ihr
Getriebe-
Hydrauliköl Bio-Hy-Gard II ist nicht nur zu mindestens 90 Prozent biologisch abbaubar, das
Rapsölprodukt ist zudem höheren und niedrigeren Betriebstemperaturen gewappnet als sein Vorgänger.
Bio-Hy-Gard II ist bereits das zweite Pflanzenölprodukt für Maschinen mit gemeinsamem Ölhaushalt von Getriebe und
Hydraulik. Mit seiner
Umweltfreundlichkeit sticht es den Vorgänger jedoch deutlich aus. Drei Jahre arbeiteten die Wissenschaftler bei John-Deere daran, die
Qualitäten des Ökoprodukts zu steigern. Nicht nur für die giftigen
Zusatzstoffe mussten sie Ersatz finden, zugleich galt es die Spanne der
möglichen Betriebstemperaturen deutlich auszuweiten.
Nachdem Mischungen gefunden waren, die die ökologischen Vorgaben erfüllten, liefen erste Anwendungstests an. Ein Getriebeöl muss bei
unterschiedlichen Temperaturen ein ausgewogenes
Fließverhalten aufweisen und darf in der Maschine nicht schäumen. Dass die
Dichtungsmaterialien davon nicht angegriffen werden dürfen, versteht sich von selbst.
Hatte sich die Anzahl der Mischungen bis dahin schon deutlich reduziert, ging es bei den Prüfstandsuntersuchungen dann
Härter zur Sache. Bei
Bremsvorgängen gegen den Motor wurden am aufgebockten Schlepper nicht nur das Betriebsverhalten der Bremsen, sondern auch das der
Zapfwellen- und der Frontantriebskupplung erprobt. Fielen dabei schon reihenweise Kandidaten aus dem Rennen, erwies sich die
anschließende Prüfstandserprobung zum Verschleiß des Kegeltriebs im Differential als echte Hürde. Nur ein Kandidat schaffte es bis hierhin,
nicht jedoch ohne ein lautes Quietschen der Bremsen zu verursachen.
Auf der Suche nach noch leistungsfähigeren neuen Varianten in Anlehnung an den Favoriten wurden die Wissenschaftler tatsächlich fündig.
Das von Ihnen entwickelte Bio-Hy-Gard II bot allen Grund zur Freude: es ist nicht nur weitaus temperaturstabiler als sein Vorgänger,
sondern übertrifft mit 92 Prozent biologischer Abbaubarkeit sogar die ökologischen Erwartungen. Erfüllen die jetzt laufenden Feldtests die in
sie gesetzten Erwartungen, wird Bio-Hy-Gard II voraussichtlich 2002/2003 im Handel erhältlich sein. Details zum Projektverlauf sind auf
einem Projektblatt nachzulesen, das bei der FNR erhältlich ist.