Die
Degussa AG hat das neue Projekthaus "Process Intensification" eröffnet: In den kommenden drei Jahren investiert das Unternehmen 15 Mio. Euro in die Erforschung neuer Prozessstrategien und Reaktorkonzepte, die Produktionsanlagen für
Spezialchemikalien flexibler machen und die Entwicklung neuer Produkte ermöglichen. Dabei kommen die
Mikroverfahrenstechnik, Intensivdispergiertechnologien und modularisierte Anlagen- und Apparatetechnik zum Einsatz. Das Projekthaus beschäftigt in Hanau-Wolfgang 15 Chemiker und Ingenieure und wird vom Degussa Bereich Creavis Technologies & Innovation gesteuert.
"Projekthäuser sind ein wichtiges Instrument, um unsere Innovationskraft zu stärken und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern", sagte der Degussa Vorstandsvorsitzende Prof. Utz-Hellmuth Felcht. Charakteristisch sei auch hier die bereichsübergreifende Zusammenarbeit. "Im Projekthaus Process Intensification suchen wir nach innovativen Technologien, die die Produktion deutlich effizienter machen", erläuterte Dr. Alfred Oberholz, im Degussa Vorstand verantwortlich für Forschung und Entwicklung. Ziel seien Verfahren und Anlagen, die sich mit geringeren Investitionskosten in kürzeren Zeiträumen realisieren lassen und die es ermöglichen, Kapazitäten flexibel an eine steigende Nachfrage anzupassen. Prozessintensivierung öffne außerdem die Tür zu innovativen Produkten, die auf konventionellem Weg nicht hergestellt werden könnten.
Das Projekthaus erarbeitet Prozessstrategien für die drei Produktfelder hochaktive
Katalysatoren, funktionale Materialien und disperse Systeme. Bei funktionalen Materialien erforschen die Projekthausmitarbeiter neue Wege, um
Feststoffe einzukapseln, wasserunlösliche Monomere zu polymerisieren und ultrafeine organische Partikel herzustellen. Derartige Materialien können beispielsweise verwendet werden, um
Kunststoffe schlagzäher zu machen, oder um schaltbare
Klebstoffe zu erhalten, die gezielt ihre Klebekraft per Knopfdruck entfalten und im richtigen Moment aushärten. Im Bereich disperser Systeme untersuchen die Wissenschaftler alternative Prozessrouten für die Herstellung von Farbpasten sowie neue Reaktorkonzepte für Fermentationen.