Synthetische Biokraftstoffe haben große Chancen
(dpa) Synthetische Biokraftstoffen haben nach Ansicht von Umweltwissenschaftlern eine große Chance, auf dem Energiemarkt ein deutliches Marktsegment zu erobern. «Diese Kraftstoffe stellen auf Dauer eine perfekte Ergänzung von fossilen Kraftstoffen dar. Gleichzeitig kann damit die Feinstaub-Problematik in Innenstädten deutlich reduziert werden», sagte der Geschäftsführer der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe in Gülzow (Kreis Güstrow), Andreas Schütte, in einem dpa-Gespräch.
Bis zum Jahr 2005 müssten laut Gesetz 2% des gesamten Kraftstoffbedarfs aus nachwachsenden Rohstoffen stammen, dieser Anteil wachse bis zum Jahr 2010 auf 5,75%. «Das ist mit herkömmlichen Biokraftstoffen wie Biodiesel oder Ethanol nur begrenzt erreichbar.»
Synthetische Kraftstoffe entstehen, wenn aus Biomasse erzeugtes Gas in einem chemischen Prozess verflüssigt wird. «Das Ursprungsmaterial kann beispielsweise Holz, Stroh oder speziell angebaute Energiepflanzen sein.» Durch diese breite Rohstoffbasis ergebe sich ein Potenzial auf dem Kraftstoffmarkt von bis zu 25% bis zum Jahr 2030. Die synthethischen Kraftstoffe weisen nach Schüttes Worten hervorragende Eigenschaften auf, sind für alle neueren Motorentypen zu verwenden und führen darüber hinaus zu deutlich geringeren Umweltbelastungen.
«Deutschland ist weltweit führend in dieser Technologie», betonte Schütte. Die Grundlagenforschung sei abgeschlossen, es gelte nun, den Produktionsprozess zu optimieren. Die bundesweit erste Versuchsanlage sei in Freiberg (Sachsen) im Betrieb, eine zweite werde an gleicher Stelle gebaut.
Die Politik unterstütze die Technik: So seien per Gesetz bis 2009 alle Biokraftstoffe von der Mineralölsteuer befreit. Positiv sei außerdem, dass sich die Mineralölindustrie als Partner und nicht als Gegner bei der weiteren Entwicklung zeige.
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