LANXESS: Neuausrichtung der Business Units Styrenic Resins und Fine Chemicals beschlossen
Der LANXESS-Vorstandsvorsitzende Dr. Axel Heitmann begrüßte die Einigung: "Um die Überlebensfähigkeit der beiden Bereiche zu sichern, war es wichtig, eine rasche Verhandlungslösung zu erreichen. Wir haben unsere Absicht umsetzen können, Wettbewerbsfähigkeit zu erzielen und gleichzeitig so viele Arbeitsplätze wie möglich an den Standorten Deutschland und Spanien zu sichern. Trotz schwierigster Rahmenbedingungen konnten wir einen entscheidenden Durchbruch erzielen. Alle Beteiligten haben bewiesen, dass auch in Deutschland mutige Lösungen möglich sind."
Das Sparpaket wird sich bis zum Jahr 2008 auf ein nachhaltiges Volumen von 100 Millionen Euro jährlich aufbauen. LANXESS entsteht dadurch ein Gesamtaufwand von rund 150 Millionen Euro in den Jahren 2005 bis 2007.
Insgesamt sollen in Deutschland 960 Arbeitsplätze abgebaut werden. Dies wird sozialverträglich und unter Einhaltung der Standortsicherungsvereinbarung III, die bis Ende 2007 betriebsbedingte Kündigungen ausschließt, geschehen. Der Stellenabbau soll über natürliche Fluktuation, Ruhestand oder Altersteilzeit realisiert werden sowie durch forcierte Vermittlung. Finanzielle Anreize für Mitarbeiter, die bereit sind, das Unternehmen freiwillig zu verlassen, sind zusätzlich vorgesehen. Von den Stellen werden im laufenden Jahr etwa 200 entfallen und dann jeweils rund 400 in den beiden Folgejahren. In der Business Unit Styrenic Resins wird die Zahl der Arbeitsplätze um rund 300 verringert, in der Feinchemie um etwa 500. Zusätzlich sind in den bereits vorhandenen Beschäftigungspools rund 160 Mitarbeiter betroffen. Es wurde vereinbart, dass die Abbauzahlen halbjährlich überprüft werden.
In der Business Unit Styrenic Resins hat sich beim Vergleich der Standorte Dormagen und Tarragona gezeigt, dass beide über ein hohes Einsparpotenzial verfügen. Deshalb bleiben beide erhalten, werden aber neu ausgerichtet. So wird die Produktion von Spezialitäten in Tarragona konzentriert, während sich Dormagen künftig mit verringerter Kapazität auf die Erzeugung hochwertiger Produkte für Bayer Material Science beschränkt. Zwei Drittel der Arbeitsplätze in Dormagen werden dadurch entfallen.
Die Business Unit Fine Chemicals wird in eine eigenständige Gesellschaft ausgegliedert. Insgesamt werden mehrere unrentable Anlagen stillgelegt. Die Unternehmensleitung sichert bis Ende 2007 ein Investitionsvolumen von 50 Millionen Euro zu. Darüber hinaus besteht die Option, weitere 50 Millionen Euro an Investitionen bis Mitte 2010 zu tätigen. Damit kann die globale Wettbewerbsfähigkeit des Geschäfts langfristig gesichert werden. Der Geschäftsbereich soll in die Lage versetzt werden, sich in der hochtechnologischen Produktion der Feinchemikalien, vor allem für die Agro- und Pharmaindustrie, auf dem internationalen Markt erfolgreich zu behaupten. Zudem wird die Akquisition neuer Kunden massiv vorangetrieben. Alle Maßnahmen haben das Ziel, die verbleibenden Arbeitsplätze des Geschäftsbereichs in Deutschland - und speziell in Nordrhein-Westfalen - langfristig zu sichern.
Die deutschen Mitarbeiter leisten einen Solidarbeitrag, um die Neuausrichtung der betreffenden Geschäfte zu unterstützen. Dazu wurden Einschnitte bei den Personalkosten ab 1. Juli 2005 vereinbart, die bis Ende 2007 gelten. So wird die Arbeitszeit für Tarifmitarbeiter auf 35 Stunden/Woche gekürzt bei einem Lohnverzicht von 6,7 Prozent. Verringert werden außerdem für alle Mitarbeiter inklusive des Vorstands die Bonuszahlungen.
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