Chaos in der Kernfusion

06.11.2006

Chaos auf seinem Schreibtisch sollte man vermeiden, Chaos in Fusionsexperimenten wie ITER könnte dagegen sehr nützlich sein. Darauf deuten neueste Messungen am Jülicher Fusionsexperiment TEXTOR hin, die Yuhang Xu und seine Kollegen in 'Physical Review Letters' veröffentlicht haben. Mit dem Feld einer zusätzlichen Magnetspule 'pieken' sie in den Fluss des viele Millionen Grad heißen Plasmas im Innern der Jülicher Fusionskammer.

"Der Clou ist, dass wir damit turbulente Strömungen am Plasmarand beeinflussen und die Wärmeisolation der Fusionsmaterie gestalten können" sagt Dr. Ralph Schorn vom Forschungszentrum Jülich. "Positiver Nebeneffekt - es können sich keine 'Hot Spots' mehr bilden: Statt an konzentrierten Stellen mit teilweiser enormer Wucht gegen die Wand zu schmettern, verteilt sich die Energie des Plasmas gleichmäßig über die Innenwand der Brennkammer."

Mit diesem Konzept wollen die Jülicher Plasmaphysiker erreichen, dass bei künftigen Fusionskraftwerken die extrem beanspruchten Wandelemente geschont werden und länger durchhalten, was einen wirtschaftlichen Vorteil darstellen würde.

Originalveröffentlichung: Phys. Rev. Lett. 2006, 97, 165003.

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