Basell wird mit Lyondell-Kauf einer der weltgrößten Chemiekonzerne

20.07.2007

(dpa) - Das niederländische Chemieunternehmen Basell übernimmt die amerikanische Lyondell Chemical Company und wird damit zu einem der weltgrößten Chemiekonzerne. Basell zahlt rund 12,1 Milliarden Dollar (8,8 Mrd Euro). Der Gesamtwert der Transaktion beläuft sich unter Einschluss der übernommenen Lyondell-Schulden auf 19 Milliarden Dollar, teilten die beiden Unternehmen am Dienstag mit. Die Lyondell-Aktionäre erhalten 48 Dollar je Aktie. Dies bedeutet ein Aufgeld von rund 20 Prozent im Vergleich zum Montags-Schlusskurs von 40,12 Dollar.

Basell wird nach dem Lyondell-Kauf einen Umsatz von 34 Milliarden Dollar haben und weltweit 15 000 Mitarbeiter beschäftigen. Damit hat Basell nach seiner Niederlage in der Bieterschlacht um den US-Chemiekonzern Huntsman sofort zu einem noch größeren Schlag ausgeholt. Huntsman war vor nur wenigen Tagen an die von der US-Investmentfirma Apollo kontrollierte US-Chemiegesellschaft Hexion Specialty Chemicals gegangen.

Lyondell ist die drittgrößte unabhängige amerikanische Chemiegesellschaft mit Sitz in Houston (US-Bundesstaat Texas). Branchenführer sind in den USA die Chemiekonzerne Dow Chemical, DuPont sowie weltweit die deutsche BASF.

Lyondell ist vor allem bei Petrochemie-Produkten führend. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 22,3 Milliarden Dollar und verbuchte einen Gewinn von 186 Millionen Dollar. Die Gesellschaft produziert neben Petrochemieprodukten auch Kunststoffe. Sie verfügt auch über Raffinerien und produziert Benzin und Diesel.

Basell gehört der amerikanischen Access Industries, die wiederum von dem US-Industriellen Len Blavatnik kontrolliert wird. Basell hat den Sitz im niederländischen Hoofdorp. Basell ist nach eigenen Angaben die globale Nummer eins bei Polypropylen und hochwertigen Polyolefin-Produkten. Die Gesellschaft verfügt über Produktionsstätten in 19 Ländern.

Die Transaktion wurde von den Verwaltungsräten beider Unternehmen gebilligt. Die Lyondell-Aktionäre und die zuständigen Aufsichtsbehörden müssen erst ihre Zustimmung geben.

Der Zusammenschluss von Basell und Lyondell schaffe eine der weltweit führenden Chemiegesellschaften, erklärte Access-Chef Blavatnik. Er stärke die strategische Langzeitposition von Access in der globalen Petrochemie-Branche. Basell-Chef Volker Trautz hob die Wettbewerbsfähigkeit von Lyondell sowie den Zugang zu Rohstoffen und zu Raffineriekapazitäten hervor. Lyondell komplementiere die diversifizierte Basell-Produktpalette. Die Transaktion biete den Lyondell-Aktionären erhebliche Werte, betonte Dan F. Smith, der Lyondell-Konzernchef.

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