Bayer nach Rekord 2007 für laufendes Jahr verhalten optimistisch

29.02.2008

(dpa-AFX) Bayer hat sich nach dem Rekordjahr 2007 trotz der zu erwartenden Abschwächung in den USA für das laufende Jahr verhalten optimistisch gezeigt. "Der gute Start ins Jahr bestätigt unsere Einschätzung", sagte Konzernchef Werner Wenning am Donnerstag in Leverkusen laut Mitteilung. Der Umsatz dürfte 2008 währungsbereinigt um rund fünf Prozent wachsen und auch für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sei bei einer verbesserten Marge eine Steigerung zu erwarten. Im vergangenen Jahr verfehlte Bayer allerdings die Erwartungen der Analysten. Bayer-Aktien standen vor Börsenstart unter Druck.

"2007 war das bisher erfolgreichste Jahr für Bayer", sagte Wenning. Er bekräftigte auch das mittelfristige Margenziel für 2009. Die bereinigte EBITDA-Marge soll dann auf über 22 Prozent klettern. Im vergangenen Jahr lag diese bei 20,9 (Vorjahr 19,3) Prozent. Gestützt auf kräftig sprudelnde Erträge im Gesundheits- und Pflanzenschutzgeschäft kletterte das EBITDA vor Sondereinflüssen 2007 um 21,4 Prozent auf 6,777 Milliarden Euro. Der Gewinn sprang auch wegen Verkaufserlösen auf 4,711 (1,683) Milliarden Euro. Trotz hoher Ölpreise und Dollarschwäche kletterte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern (EBIT) und vor Sondereinflüssen um 23,2 Prozent auf 4,287 Milliarden Euro. Der Umsatz legte um 11,8 Prozent auf 32,385 Milliarden Euro zu. Ein Jahr zuvor war allerdings das Schering-Geschäft nur ab Ende Juni enthalten. Währungs- und Portfolio-bereinigt kletterte der Umsatz um 6,1 Prozent, Alle drei Teilkonzerne trugen den Angaben zufolge zum Wachstum bei.

Bayer verfehlte mit seinen Bilanz-Kennzahlen insgesamt die Erwartungen von Analysten knapp. Die von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Experten hatten bei einem Umsatz von 32,44 Milliarden Euro ein EBIT vor Sondereinflüssen von 4,35 Milliarden Euro und ein EBITDA vor Sonderposten von 6,82 Milliarden Euro erwartet. Unter dem Strich waren die Experten von einem Gewinn von 4,86 Milliarden Euro ausgegangen. Analysten zeigten sich in ersten Einschätzungen denn auch leicht enttäuscht. Der Ausblick liege zwar weitgehend im Rahmen der Erwartungen, doch die operative Entwicklung habe insbesondere im Gesundheitsgeschäft enttäuscht, hieß es. Auch seien die Umsätze im Gesundheits- und Pflanzenschutzgeschäft geringer gewesen. Die Aktie büßte vorbörslich 2,27 Prozent auf 52,85 Euro ein.

Mit Blick auf das laufende Jahr ist Wenning zufolge in den Teilkonzernen eine uneinheitliche Entwicklung zu erwarten. Für das Gesundheitsgeschäft und den Pflanzenschutz sei mit einer "erfreulichen" Ergebnisentwicklung zu rechnen, während sich das Chemiegeschäft auf ein Jahr in schwierigem Marktumfeld einstelle. Insgesamt sei im laufenden Jahr mit Sonderaufwendungen von 650 Millionen Euro zu rechnen, davon seien rund 400 bis 450 Millionen Euro zahlungswirksam. Grund sei vor allem die Integration von Schering und laufende Sparprogramme im Pflanzenschutz und in der Chemie.

Auch im vergangenen Jahr ergab sich bei den drei Bayer-Geschäftsfeldern kein einheitliches Bild. So legte der Umsatz im Pflanzenschutzgeschäft 2007 dank einer durch hohe Rohstoffpreise angefachte Nachfrage zu und das operative Ergebnis verbesserte sich ausgehend von einem schwachen Jahr 2006 sprunghaft. Auch für das laufende Jahr wird ein generell positives Umfeld erwartet. Der Umsatz dürfte währungsbereinigt um rund fünf Prozent klettern und die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen auf über 23 Prozent klettern. Hauptergebnistreiber war 2007 das durch die Schering-Übernahme 2006 gestärkte Gesundheitsgeschäft. Der Umsatz kletterte hier um mehr als ein Viertel, während das bereinigte EBIT fast doppelt so kräftig wuchs. Für 2008 will Bayer währungsbereinigt schneller wachsen als der Markt. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen dürfte auf rund 27 Prozent klettern.

Im Chemiegeschäft schwächte sich das Wachstum 2007 im Vergleich zum Vorjahr ab. Das bereinigte EBIT sank um 7,7 Prozent auf 1,117 Milliarden Euro. Hohe Rohstoffkosten belasteten. Der Umsatz wuchs hingegen um 2,7 Prozent auf 10,435 Milliarden Euro. Für 2008 peilt der Teilkonzern ein gutes Mengenwachstum an. Wegen der bestehenden wirtschaftlichen Unsicherheiten und der starken Schwankungen der Rohstoffpreise wurde hier aber auf eine konkrete Prognose zum Jahresergebnis verzichtet. Das bereinigte EBITDA dürfte im ersten Quartal in der Größenordnung des Schlussquartals liegen.

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