LANXESS geht auf Expansionskurs: Kein weiterer Stellenabbau

13.03.2008

(dpa) Der Spezialchemiekonzern Lanxess geht nach tiefen Einschnitten auf Expansionskurs. Derzeit seien keine weiteren Verkäufe von Unternehmensteilen vorgesehen, sagte Vorstandschef Axel Heitmann bei der Bilanzvorlage in Düsseldorf. Geschäfte mit niedrigen Margen sollen aus eigener Kraft verbessert werden. Ein weiterer Personalabbau ist nach Heitmanns Worten in dem Zusammenhang nicht geplant. Der erste Großeinkauf von LANXESS, die mehrheitliche Übernahme des brasilianischen Kautschukherstellers Petroflex, soll wie angekündigt im zweiten Quartal 2008 abgeschlossen werden. 2007 hatte sich LANXESS vergeblich um den Konkurrenten Degussa bemüht.

Im Geschäftsjahr 2007 belasteten Sondereinflüsse und Kosten für den Konzernumbau die Bilanz. Der Überschuss ging um gut 43 Prozent auf 112 Millionen Euro zurück. Ohne die Abgabe des Bereiches Lustran Polymers wäre der Überschuss deutlich gestiegen, betonte Heitmann. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um gut 12 Prozent auf 472 Millionen Euro. Die Marge (EBITDA vor Sondereinflüssen) wurde 2007 um 1,2 Punkte auf 10,9 Prozent verbessert. Im Gesamtjahr 2008 soll es keinen Bereich im Konzern mehr geben, der nicht mindestens 5 Prozent Marge erzielt.

Der Hauptversammlung am 29. Mai wird eine Anhebung der Dividende um das Vierfache von 25 Cent je Aktie auf 1 Euro je Aktie vorgeschlagen. Das ist die zweite Dividende der ehemaligen Bayer- Tochter, die im Jahr 2004 vom Mutterkonzern abgespaltet worden war und seit 2005 selbstständig ist. LANXESS wurde in den vergangenen Jahren einem tiefgreifenden Umbau unterzogen, bei dem nach früheren Angaben mehr 1000 Arbeitsplätze abgebaut worden. Die Mitarbeiterzahl von LANXESS ging inklusive der Verkäufe von Geschäftsbereichen von rund 20.000 auf gut 14.600 bis zum Jahresende 2007 zurück. Mehr als jeder zweite Mitarbeiter des Spezialchemiekonzerns ist in Deutschland tätig.

«LANXESS ist heute - nach nur drei Geschäftsjahren - ganz anders aufgestellt als beim Start», unterstrich Heitmann. Margenstärkere Geschäfte machten heute einen wesentlich höheren Umsatzanteil aus. Im Geschäftsjahr 2007 ging der Konzernumsatz durch Verkäufe und Währungseffekte um 4,8 Prozent auf 6,61 Milliarden Euro zurück. Bereinigt ergab sich 2007 aber ein Umsatzwachstum von 5 Prozent.

LANXESS hält am Standort Deutschland fest. In den Jahren 2007 bis 2009 werden insgesamt rund 400 Millionen Euro in die deutschen Standorte investiert, davon allein 150 Millionen Euro in diesem Jahr. Dabei gehe es auch um die Erweiterung von Anlagen. Beispielsweise würden die Kapazitäten für Biodiesel-Zusatzstoffe erhöht. Seine bisher größte Einzelinvestition plant LANXESS in Singapur mit dem Bau eines neuen Kautschuk-Werkes für bis zu 400 Millionen Euro.

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