Chemie-Tarifverhandlungen 2008: Vor schwieriger Bundesrunde

31.03.2008

Die Chemie-Tarifrunde 2008 ist vor Ostern mit der ersten Verhandlungsserie in den regionalen Tarifbezirken gestartet. Die Verhandlungen werden nunmehr am 1. April 2008 in Hannover auf Bundesebene fortgesetzt. Ziel ist ein Tarifabschluss für die insgesamt 550.000 Beschäftigten in 1.900 Unternehmen der chemischen Industrie. Wegen des umfangreichen Forderungspaketes der IG BCE stellen sich die Chemie-Arbeitgeber auf komplizierte und lange Verhandlungen ein.

Angesichts der unübersehbaren Konjunktur-Risiken haben alle Forschungsinstitute ihre Prognosen für das deutsche Wirtschaftswachstum in diesem Jahr gesenkt. Es ist offensichtlich, dass die Risiken auch für die Chemie-Unternehmen zugenommen haben. Aufgrund der Finanzkrise, der Dollar-Schwäche und der steigenden Energie- und Rohstoffkosten erwarten die Chemie-Arbeitgeber eine deutliche Abschwächung des Branchenwachstums. Selbst die IG BCE hat eingeräumt, dass das Chemie-Wachstum 2008 geringer ausfallen wird als im vergangenen Jahr. Für die Arbeitgeber ist es deshalb schwer nachvollziehbar, warum die IG BCE dennoch einen höheren Abschluss fordert als 2007. Eine Entgelterhöhung entsprechend den IG BCE-Vorstellungen wäre vor dem Hintergrund der nachlassenden Wirtschafts-Dynamik nicht zu verantworten.

Auch bei der Forderung der IG BCE nach einem Tarifvertrag zur flexiblen Gestaltung der Lebensarbeitszeit sehen die Chemie-Arbeitgeber erheblichen Diskussionsbedarf. Klar ist: Der demografische Wandel ist eine Tatsache. Die Tarifparteien müssen diesen Megatrend jetzt offensiv angehen und nach innovativen Wegen suchen.

Der Verhandlungsführer der Chemie-Arbeitgeber, Hans-Carsten Hansen, erwartet schwierige Verhandlungen: "Die regionale Runde hat gezeigt, dass wir aufgrund des Forderungspaketes Verhandlungen mit erheblicher Komplexität vor uns haben. Wir können und wir müssen aber jetzt auch bei den Langfrist-Themen die Weichen in die richtige Richtung stellen. Die Chemie-Arbeitgeber gehen unaufgeregt und mit dem festen Willen zu einem fairen Kompromiss in die kommenden Verhandlungen auf Bundesebene. Das Gleiche erwarten wir auch von der IG BCE."

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