Das „Wundermaterial“ Graphen anwendungsreif machen
Zukunftsweisende nanophysikalische Forschung an der Universität Bielefeld
In Bielefeld hat die Zukunft dazu schon begonnen: Armin Gölzhäuser und Andrey Turchanin gehen die ersten Schritte von der Grundlagenforschung in die Anwendung. Ihr Ziel ist es, Graphen für die Massenproduktion fit zu machen. Sie haben physikalisch-chemische Verfahren entwickelt, um Graphen aus organischen Molekülen herzustellen. Dazu bringen sie sehr dünne Lagen von Molekülen auf Metalloberflächen auf. Durch eine Bestrahlung mit Elektronen werden die einzelnen Moleküle zu einer geschlossenen Schicht verbunden, die sich bei Erhitzen unter Luftabschluss in Graphen umwandelt.
Turchanin und Gölzhäuser möchten diese sehr einfache Herstellungsmethode nutzen, um große Mengen an Graphen, zum Beispiel für elektronische Bauteile herzustellen. So könnte Graphen statt den heute verwendeten Indium-basierten Materialien Flüssigkristallanzeigen (LCDs) revolutionieren, die in Flachbildschirmen, Monitoren und Handys verwendet werden. Dies ist besonders wichtig, da die weltweiten Indium-Vorräte nur noch wenige Jahre reichen. Für diese Forschung wurden Turchanin und Gölzhäuser jetzt von der DFG und dem BMBF insgesamt circa 1 Mio. Euro bereitgestellt.
In interdisziplinären Projekten arbeiten Physiker, Chemiker, Materialwissenschaftler und Ingenieure zum Thema „Graphen“. Partnerinstitute der Bielefelder Wissenschaftler sind die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (Braunschweig), das Max-Planck-Institut für Polymerforschung (Mainz), die RWTH Aachen und die Humboldt-Universität zu Berlin. Diese Verbünde werden von Bielefeld aus koordiniert.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für die chemische Industrie, Analytik, Labor und Prozess bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.