Chemie-Arbeitgeber warnen vor generationen-ungerechter Rentenpolitik
Die Chemie-Arbeitgeber kritisieren die rentenpolitischen Pläne der Bundesregierung. Den Referentenentwurf für das Rentenpaket, den Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Freitag vorgestellt hat, bewertet Klaus-Peter Stiller, Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC), wie folgt:
'Wie zu erwarten und zu befürchten war, greift der Referentenentwurf die im Koalitionsvertrag verankerten Festlegungen zu Rentenniveau, Mütterrente II, Grundrente u.a. auf. Das Rentenpaket enthält milliardenschwere Zusatzbelastungen für die gesetzliche Rentenversicherung und erschwert ihre langfristige Finanzierung. Die Chemie-Arbeitgeber warnen vor einer Fortsetzung dieser falschen, generationen-ungerechten Rentenpolitik.
Es ist zudem widersprüchlich, wenn die Bundesregierung zuerst ein teures Gesetzespaket zur Rente auf den Weg bringt, und erst in 2020 die Rentenkommission mit Vertretern der Sozialpartner, Politik und Wissenschaft einen Bericht vorlegt, wie die Belastungen ausgeglichen verteilt werden können. Die große Koalition muss heute die Fehler vermeiden, die ihr diese Kommission in zwei Jahren ankreiden wird.'
Aus Arbeitgebersicht kommt es bei einer zukunftsfähigen Rentenpolitik laut Stiller auf Folgendes an: 'Der Beitragssatz darf auch mittelfristig nicht übermäßig steigen. Wir brauchen eine dauerhafte Haltelinie für die Beiträge, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Es führt zudem kein Weg daran vorbei, die gesetzliche Regelaltersgrenze zu erhöhen. Nur so wird die Herausforderung der steigenden Lebenserwartung fair zwischen den Generationen verteilt. Auch die Entscheidung, Rentenerhöhungen zu dämpfen und zusätzliche Altersvorsorge zu fördern, bleibt richtig. Wenn Renten langsamer steigen als Löhne, resultiert daraus nicht automatisch Altersarmut.'
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