Chemie-Tarifpartner vertagen Gespräche auf zweite Runde Anfang April
Es gibt offensichtlich doch noch größeren Gesprächsbedarf
(dpa) Die Tarifgespräche für die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie werden nun zunächst doch auf eine weitere Runde vertagt. Am 4. und 5. April wolle man sich wieder zusammensetzen, kündigten die Gewerkschaft IG BCE und der Branchenverband BAVC am Dienstag nach dem zweitägigen Auftakt ihrer Verhandlungen auf Bundesebene in Hannover an. Tagungsort solle dann Wiesbaden sein, wo die Dachorganisation der Chemie-Arbeitgeber auch ihren Hauptsitz hat.

Symbolbild
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Zwischenzeitlich hatte es bei den ersten Beratungen zu Beginn dieser Woche so ausgesehen, dass sich beide Seiten angesichts des Drucks durch die stark gestiegenen Energiepreise und der Unsicherheit wegen des Ukraine-Kriegs unerwartet schnell auf ein Basispaket einigen könnten. Dieses hätte dem Vernehmen nach etwa Einmalzahlungen oder eine vorerst nur relativ geringe Lohnsteigerung enthalten sollen.
Nun gibt es aber offensichtlich doch noch größeren Gesprächsbedarf. Die IG BCE hatte beispielsweise angedeutet, dass sie neben Beihilfen oder Prämien auch schon eine gewisse Erhöhung der dauerhaften Tabellen-Entgelte anstrebt. Der Verband warnte vor einer Überlastung bei den Kosten. Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber machten jedoch schon klar, dass es wohl auf eine «Brückenlösung» hinausläuft.
Dabei würden voraussichtlich Lohnsteigerungen im Bereich der hohen Teuerung vorerst vermieden. Im weiteren Jahresverlauf könnten dann - je nach internationaler Lage - Anpassungen möglich sein. Russland und die Ukraine sind zentrale Rohstofflieferanten der Chemiebranche.
In einigen Punkten hätten sich die Tarifpartner bereits angenähert, hieß es aus der Gewerkschaft. «In den Kernfragen der finanziellen Ausgestaltung einer möglichen Brückenlösung liegen sie jedoch noch weit auseinander.» BAVC-Verhandlungsführer Hans Oberschulte betonte: «Derzeit kann niemand seriös abschätzen, welche dauerhaften Folgen der Krieg für unsere Branche haben wird. Eine Zeit maximaler Unsicherheit ist keine Zeit für große Sprünge beim Entgelt.»
Die IG BCE hatte ursprünglich eine Steigerung über der Inflationsrate gefordert. Zuletzt lag die Teuerung in Deutschland bei 5,1 Prozent.
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