Die Grenzen der Auflösung in der Nahfeld-Optischen Mikroskopie neu definieren
Ein wertvolles Werkzeug zur Charakterisierung von Oberflächen mit atomarer Präzision
Forschende haben ein neues Mikroskop entwickelt, das die optische Reaktion von Oberflächen mit einer beispiellosen räumlichen Auflösung von einem Nanometer visualisieren kann. Dies ebnet den Weg für die optische Mikroskopie atomarer Strukturen, wie einzelne Moleküle und atomare Defekte. Diese Fähigkeit ist wichtig für die optische Konstruktion von Nanomaterialien und Oberflächen auf der Ångström-Skala.

Fritz-Haber-Institut
Das Verständnis der Wechselwirkung zwischen Licht und Materie auf den kleinsten Skalen (Ångström-Skala) ist entscheidend für den Fortschritt in der Technologie und Materialwissenschaft. Atomare Strukturen, wie Defekte in Diamanten oder Moleküle in elektronischen Geräten, können die optischen Eigenschaften und die Funktionalität eines Materials erheblich beeinflussen. Um diese winzigen Strukturen zu erforschen, müssen wir die Möglichkeiten der optischen Mikroskopie erweitern.
Forschende in der Abteilung für Physikalische Chemie am Fritz-Haber-Institut haben einen Ansatz zur Streuungstyp-Nahfeld-Optischen Mikroskopie (s-SNOM) entwickelt, der eine räumliche Auflösung von 1 Nanometer erreicht. Diese Technik, benannt als Ultraniedrige Spitzenoszillationsamplitude s-SNOM (ULA-SNOM), kombiniert fortschrittliche Mikroskopiemethoden, um Materialien auf atomarer Ebene zu visualisieren.
Traditionelle s-SNOM-Methoden, die eine laserbeleuchtete Sondenspitze zum Abtasten von Oberflächen verwenden, erreichen typischerweise Auflösungen von 10 bis 100 Nanometern. Dies ist jedoch unzureichend für die Abbildung auf atomarer Skala. Durch die Integration von s-SNOM mit kontaktloser Rasterkraftmikroskopie (nc-AFM) und der Verwendung einer Silber-Spitze unter sichtbarer Laserbeleuchtung schufen die Forscher eine plasmonische Kavität (ein spezialisiertes Lichtfeld), die auf ein winziges Volumen beschränkt ist. Dies ermöglicht einen detaillierten optischen Kontrast auf der Ångström-Skala.
Dieser Ansatz ermöglicht es Wissenschaftler*innen, Materialien auf den kleinsten Skalen zu untersuchen, was potenziell zu Fortschritten bei der Gestaltung neuer Materialien für Elektronik oder medizinische Geräte führen könnte. Die Fähigkeit, Merkmale wie atomare Defekte und nanoskalige Strukturen mit solcher Präzision abzubilden, eröffnet neue Möglichkeiten für die optische Technik und Materialwissenschaft.
Zusammenfassend bietet diese Entwicklung ein wertvolles Werkzeug zur Charakterisierung von Oberflächen mit atomarer Präzision und trägt zu zukünftigen Fortschritten in der Einzelmolekül- und atomaren optischen Mikroskopie bei.
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.
Meistgelesene News
Weitere News von unseren anderen Portalen
Zuletzt betrachtete Inhalte
CURRENTA-Klimaschutzprogramm „Effizienzklasse A++“: Zwischenbilanz übertrifft Erwartungen deutlich - CO2-Ausstoß um 152.000 Jahrestonnen reduziert
Altmann Analytik übernimmt Laborhändler Dinkelberg analytics
Forscher von BASF und KIT entwickeln gemeinsam integrierte Prozesse zur Herstellung nanostrukturierter Funktionsmaterialien - Partner arbeiten zusammen an neuen Prozessen und Materialien etwa für die heterogene Katalyse oder organische Elektronik
Linde baut Kohlensäureproduktionsanlage im Chemiepark Marl - Die ChemSite-Initiative erweitert die Zusammenarbeit mit dem Investor Linde

Klimaneutrales Fliegen: Ist das möglich? - Klimaschonender Treibstoff allein führt nicht zum Ziel – aber hilft
