30 Millionen Euro für matterr: EU-Förderung beschleunigt Aufbau der ersten klein-industriellen Polyester-Recyclinganlage in NRW

12.08.2025
 ©MWIKE NRW, Bowinkelmann

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Neubaur überreichte den Zuwendungsbescheid an Melanie Hackler, CEO von matterr.

Das auf die Rückgewinnung von Polyester aus Verpackungen und Textilien spezialisierte Unternehmen matterr hat erfolgreich am Förderwettbewerb „Produktives.NRW“ im Rahmen des EFRE/JTF-Programms NRW 2021-2027 teilgenommen. Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur überreichte den Förderbescheid in Höhe von 30 Millionen Euro an Melanie Hackler, CEO von matterr. Die Fördermittel unterstützen den Bau einer klein industriellen Anlage in Nordrhein-Westfalen. Der Produktionsstart ist für 2027 geplant, mit einer jährlichen Kapazität von 10.000 Tonnen recyceltem Material.

Technologie für die nächste Generation der Kreislaufwirtschaft

Mit seiner innovativen Technologie setzt matterr auf ein Verfahren, das Polyester (auch bekannt als PET) mittels Depolymerisation unter atmosphärischem Druck in seine ursprünglichen Primärstoffe zerlegt.

Nach einer Aufreinigung können diese in bestehenden Polyester-Produktionsanlagen zu neuwertigen Produkten verarbeitet werden – und dabei fossile Rohstoffe aus petrochemischen Verfahren vollständig ersetzen.
Im Unterschied zu mechanischen Recyclingprozessen ermöglicht dieses Verfahren auch die Verwertung von textilen Mischgeweben und Mehrschichtverpackungen, die bislang meist deponiert oder verbrannt werden. Ein entscheidender Schritt in Richtung geschlossener Stoffkreisläufe.

Investition in Skalierung und Standort

Das Gesamtinvestitionsvolumen der Anlage liegt bei rund 63 Millionen Euro. Neben der staatlichen Förderung wird die Finanzierung durch weitere Mittel ergänzt.

„Die Förderzusage ist ein entscheidender Meilenstein für matterr – sie ermöglicht uns die Umsetzung unseres Vorhabens, recyceltes Polyester wirtschaftlich, skalierbar und in Primärstoff-Qualität bereitzustellen. Die Entscheidung für den Standort Deutschland ist bewusst getroffen: Unsere Technologie wurde hier entwickelt – und hier skalieren wir sie auch. Damit sichern wir strategische Unabhängigkeit bei einer Schlüsseltechnologie für die zirkuläre Transformation von Textil- und Verpackungsmärkten weltweit“, erklärt Melanie Hackler, CEO.

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