Die BASF: Der weltgrößte Chemiekonzern

19.07.2002
Ludwigshafen (dpa) - Die BASF ist nach eigenen Angaben der größte Chemiekonzern der Welt. Die Gruppe, deren Stammwerk in Ludwigshafen steht, zählt insgesamt mehr als 90 000 Mitarbeiter. Zu den Produkten gehören neben Chemikalien auch Pflanzenschutzmittel, Kunststoffe und Fasern sowie Farbmittel und Veredelungsprodukte. Zudem ist die BASF über ihre Tochter Wintershall im Öl- und Gasgeschäft aktiv. Die Produkte gehen unter anderem an die Bau- und Automobilindustrie sowie an Unternehmen aus der Textil-, Agrar- und Energiebranche. Zum Kern der Gruppe - der BASF Aktiengesellschaft - kommen etwa 160 Tochtergesellschaften und sechs Joint Ventures. Als eine ihrer größten Stärken nennt die BASF ihre Verbundstruktur, die ihren Ursprung im 1865 gegründeten Stammwerk hat. Das Verbund-Prinzip, mit dem die BASF nach eigener Darstellung allein in Ludwigshafen jährlich rund 500 Millionen Euro spart, wurde inzwischen auf Standorte im Ausland übertragen. Doch auch der Verbund schützt die BASF nicht vor der Konjunkturflaute. Im Juni 2001 kündigte der Chemieriese die Schließung von zehn Werken und 14 Anlagen an. Die Zahl der Mitarbeiter ging seit Ende 2000 weltweit um etwa 13 000 zurück. In Ludwigshafen sank sie von 1989 bis März 2000 um rund 15 000. Im vergangenen Februar waren in Ludwigshafen noch 39 354 Menschen bei der BASF AG beschäftigt. Nach einem schwierigen Jahr 2001 sieht die BASF nun wieder Anzeichen für einen moderaten Aufschwung. «Wir spüren den Frühling in unseren Auftragsbüchern», hatte Vorstandsvorsitzender Jürgen Strube bei der Hauptversammlung im April gesagt. Im ersten Quartal hätten alle Segmente schwarze Zahlen geschrieben, und für das zweite Quartal werde ein Ergebnis auf gleicher Höhe erwartet. Das Jahr 2001 hatte dem Unternehmen schwer zugesetzt und war nach Strubes Angaben das schlechteste Chemiejahr seit 20 Jahren. Der Konzernumsatz ging um 9,6 Prozent auf 32,5 Milliarden Euro zurück. Nur wegen des Verkaufs der Pharma-Sparte für 7,5 Milliarden Euro stieg der Gewinn vor Steuern auf 6,73 Milliarden Euro (2000: 2,83). Im vierten Quartal war ein Verlust von 427 Millionen Euro angefallen. Wegen Beteiligung an einem Vitaminkartell «verdonnerte» die EU die Ludwigshafener zudem zur Zahlung einer Buße von 296 Millionen Euro.

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