Sofja Kovalevskaja-Preis: Japanischer Spitzenforscher kommt an die TU Berlin
Chemiker Dr. Shigeyoshi Inoue entwickelt neuartige Katalysatoren mit Silizium-Verbindungen
Der japanische Chemiker Dr. Shigeyoshi Inoue ist einer von 18 jungen Wissenschaftlern, die jetzt mit dem Sofja Kovalevskaja-Preis ausgezeichnet wurden. Zum fünften Mal vergab die Alexander von Humboldt-Stiftung diesen hochrangigen, mit je 1,65 Millionen Euro dotierten Preis. Mit dem Preis will die Stiftung Forschertalente in einer frühen Phase ihrer Karriere mit Risikokapital für innovative Projekte ausstatten. Als gastgebende Institution wählte Shigeyoshi Inoue den Arbeitskreis von Prof. Dr. Matthias Drieß am Institut für Chemie der TU Berlin. Shigeyoshi Inoue befasst sich mit der Weiterentwicklung chemischer Verbindungen, die unverzichtbare Bestandteile vieler Katalysatoren für die abfallfreie und energiesparende chemische Umwandlung von Rohöl darstellen. Diese Prozesse basieren auf bahnbrechenden Arbeiten unter anderem von Ernst Otto Fischer, für die dieser mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Während Systeme aus Metall-Kohlenstoff-Mehrfachverbindungen, sogenannte Organometallverbindungen, heutzutage fest etabliert sind und als hoch effiziente Katalysatoren Anwendung finden, sind Verbindungen mit schwereren Homologen, zum Beispiel Metall-Silizium-Mehrfachbindungssysteme, selten. Sie gelten jedoch als viel versprechende Kandidaten für neuartige, hochreaktive und hochselektive Katalysatoren, die sowohl in der Pharmazie als auch in der Produktion von Polymeren nutzbar gemacht werden können, indem sie die vorhandenen Prozesse ökologisch und ökonomisch optimieren. Inoues Arbeiten sollen den Weg zu neuartigen Reagentien und Katalysatoren ebnen, insbesondere für die Aktivierung von kleinen und besonders schwer aktivierbaren Molekülen wie dem Methan, als der Hauptkomponente des Erdgases, und Ammoniak. Für Shigeyoshi Inoues Spezialgebiet ist der Arbeitskreis von Professor Matthias Drieß besonders attraktiv, da dieser zu den führenden Gruppen in der Siliciumchemie zählt. Gleichzeitig ist Matthias Drieß Sprecher des Exzellenzlusters „Unifiying Concepts in Katalysis“ (UniCat). Damit ergeben sich für den jungen Wissenschaftler weitreichende Kontakte sowohl zu internationalen Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Katalyseforschung und Organometallchemie als auch zu Forschungsergebnissen von höchster Innovationskraft, die unter anderem auch in der angeschlossenen Graduiertenschule BIG-NSE (Berlin International Graduate School of Natural Sciences and Engineering) entstehen. Der Aufenthalt an der TU Berlin ist daher für Shigeyoshi Inoue auch nicht der erste. Bereits 2008, unmittelbar nach seiner Promotion, erhielt er ein Alexander von Humboldt-Forschungsstipendium, mit dem er im Arbeitskreis Drieß forschte. Seit 2009 setzt er seine Arbeiten dort mit einem Stipendium der Japan Society for the Promotion of Science (JSPS) fort. Das JSPS-Stipendium wird an herausragende junge Wissenschaftstalente für ein eigenes Forschungsprojekt an einer selbstgewählten Forschungseinrichtung im Ausland vergeben. Dr. Shigeyoshi Inoue wurde 1980 in Nagoya, Japan, geboren. Er studierte Chemie an der Universität Tsukuba, wo er 2008 von Professor Akira Sekiguchi promoviert wurde. Als Humboldt-Forschungsstipendiat und JSPS-Forschungsstipendiat ist er seit 2008 am Institut für Chemie der Technischen Universität Berlin, wo er auch als Sofja Kovalevskaja-Preisträger forschen wird. Neben den genannten Preisen wurde Shigeyoshi Inoue in den letzten Jahren bereits mit diversen Posterpreisen sowie 2009 mit dem Inoue-Forschungspreis für junge Wissenschaftler in Japan ausgezeichnet.
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